Was wollten die Engel sagen?
Die Hirten gehörten der untersten sozialen Schicht an. Aber auch sie hofften auf die baldige Ankunft des versprochenen Messias. Sie gingen davon aus, dass der Messias bei den oberen Zehntausend geboren werden würde. Vielleicht im Palast des Königs. In einem mit Seide ausgekleideten Bettchen im gut beheizten Raum liegend würde er von den königlichen Soldaten rund um die Uhr scharf bewacht werden. Für das einfache Volk, wie die Hirten wäre er unerreichbar. Man würde sie nicht zu ihm vorlassen und sie selbst würden sich nicht einmal in die Nähe des Schlosses trauen.
Lange genug hatte man ihnen eingeschärft: ihr seid nichts, ihr könnt nichts, ihr seid nicht würdig genug, ihr könnt nicht einmal das Gesetz einhalten.
Warum redet der Engel jetzt mit einer Handvoll Hirten? Er sagt ihnen, dass der Heiland für sie kam und gibt ihnen ein Zeichen, - aber ein seltsames Zeichen.
Lk 2:12 Und dies sei das Erkennungszeichen für euch: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.“
Kenneth Bailey, ein Bibellehrer im Nahen Osten hat dazu einen wichtigen Punkt herausgefunden: Das Haus einfacher Leute der Landbevölkerung bestand, wie zum Teil auch heute noch, aus einem einzelnen Raum. Der Eingangsbereich hatte ein niedrigeres Niveau. Hier waren nachts die Tiere untergebracht. Am Übergang zum erhöhten Wohnbereich waren Mulden in den Boden eingelassen, die als Futtertrog für die Tiere dienten.
Manche Häuser hatten auch noch ein ‚gutes‘ Zimmer für die Gäste (gr. Kataluma, was Luther leider falsch mit Herberge wiedergegeben hat.)
Für die Hirten war die Botschaft sofort klar: In einer Krippe liegend? Aha, da, wo wir unsere Babys auch reinlegen. Und in Windeln gewickelt? Aha, so wie wir das mit unseren Babys auch machen. Das muss ein ganz normales Haus sein, wie das, in dem wir selber auch wohnen.
Das bedeutet, er ist nicht im Palast zur Welt gekommen, nicht im Hotel und nicht im Gästezimmer, sondern im Wohn/Ess/Schlafzimmer eines ganz einfachen Hauses.
Er kam also auch für uns - ganz nah und ganz persönlich!
Mt 1:23 „Siehe, die Jungfrau wird guter Hoffnung und Mutter eines Sohnes werden, dem man den Namen Immanuel geben wird“, das heißt übersetzt: ‚Mit uns ist Gott.‘ –
Danke Herr Jesus, dass du auch für mich ganz persönlich auf diese Welt gekommen und mein Immanuel geworden bist.
Amen