Als Christen wissen wir, daß wir in einem einseitigen Abhängigkeitsverhältnis zum allmächtigen Gott stehen. Zumindest sollte es uns bewusst sein, wenn wir darüber nachdenken. Es ist menschlich gesehen nicht immer alles zwangsläufig logisch und unsere Schlussfolgerungen sind gewiss nicht stets zutreffend. In Jesaja 55, 6-9 steht: „Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“. Wenn sich nun das Volk Israel nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurücksehnte (2. Mose 16,3), dann drückt dies unmissverständlich aus, daß sie an dem was Gott ihnen gab, mit der Zeit das Interesse verloren hatten und ihnen das alles zu öde, zu fade, zu langweilig und zu eindimensional wurde. Ihre Seele war ermüdet und sie suchten Veränderungen. Darüber wurde Gott sehr zornig. In 4. Mose 11,10 steht: „Als nun Mose das Volk weinen hörte, in jeder Familie jeden am Eingang seines Zeltes, da entbrannte der Zorn des HERRN sehr, und es missfiel auch Mose“. Sie verachteten das Manna – das Brot vom Himmel. Es wurde ihnen langweilig. Sie dachten, neben dem kostenlosen Fisch, an Gurken, Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. Das hat nun sicherlich eine geistliche Bedeutung. Das sind ja an sich gute Zutaten die man für ein schmackhaftes Essen verwenden kann. Sie sind aber nicht die Hauptspeise, sondern nur Beiwerk. Das Manna abzulehnen und zu verwerfen bzw. davon genervt zu sein, ist so wie die Geringschätzung der Botschaft vom Kreuz und vom vergossenen Blut zur Erlösung. Daran ist ihnen sozusagen der Appetit vergangen.
Es ist letztlich die Aberkennung der Vergebung der Sünden und eine Hinwendung in seinen alten Zustand als Sünder und Gottesleugner. Und wer aus dem Volk löste diese üble Gesinnung aus? Wie im Eingangstext gelesen, werden diese als „hergelaufenes Gesindel“ bezeichnet. Luther übersetzt ''das fremde Volk“. Nicht das ein echter, von oben neu geborener Mensch den rettenden Glauben an Jesus Christus verwerfen wird oder will, aber wie leicht wird man von anderen auf eine verkehrte Spur gebracht und Nebensächlichkeiten zur Hauptsache und das Wesentliche zum Unwesentlichen gemacht? Die Bibel warnt davor, daß in späteren Zeiten (das ist jetzt) sich Menschen in die Gemeinde einschleichen um zur inneren Rebellion ermuntern wollen. Sie wollen zu einem neuen Denken aufrufen und dabei die Grundlagen der Erlösung im biblischen Evangelium beiseite schieben und ein neues Zeitalter des Glaubens einläuten. In 2. Timotheus 3, 1-7 schreibt der Apostel Paulus: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab! Denn zu diesen gehören die, welche sich in die Häuser einschleichen und die leichtfertigen Frauen einfangen, welche mit Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben werden, die immerzu lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können“.
Fortsetzung morgen...