Kennt ihr das apostolische Glaubensbekenntnis? ''Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen Schöpfer ...''
Als ich früher noch in der ev. Landeskirche war und dort den Konfirmanden-Unterricht besuchte, musste ich dieses Glaubensbekenntnis auswendig lernen. Ok, so schwer war es nicht, da es auch jeden Sonntag im Gottesdienst vorkam. Es fasst die wichtigsten Punkte unseres Glaubens in Worten zusammen, die eigentlich jeder Christ mitsprechen können sollte. In knappen Worten werden hier wichtige Glaubensgrundlagen über Vater, Sohn und Heiligen Geist erläutert.
Es gibt auch noch andere christliche Glaubensbekenntnisse, die noch viel länger sind. Wir wollen halt alles möglichst genau zusammenfassen und nichts wichtiges auslassen. Bei den Juden schon zu alttestamentlicher Zeit ging das viel kürzer. Der erste Satz des Textes oben war ihr ganzes Glaubensbekenntnis: Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein.
Ist damit nicht schon fast alles ausgesagt? Schon fast überflüssig angehängt klingt der Nachsatz: Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
Wenn der Herr unser Gott ist, können wir dann anders, als ihn über alles lieb zu haben? Woran hängt unser Herz? Diese Frage ist gleichbedeutend mit: Wer ist unser Gott?
Dieser Satz soll aber nicht bedeuten, dass wir uns nicht auch über irdische Dinge freuen dürfen. Wenn wir uns von unserem Geld mal etwas leisten, wenn wir mal etwas geschenkt bekommen - auch darüber dürfen wir uns freuen - es ist halt eine Frage der Prioritäten, was bedeuten uns diese irdischen Dinge und welchen Raum nehmen sie in unserem Leben ein.
Grade in unserer jetzigen wirtschaftlichen Situation, in der viele ihren Arbeitsplatz verlieren oder auch Kurzarbeit haben, denken wir auch häufiger mal an das ''liebe'' Geld. Ich glaube nicht, dass das Gott stört. Er möchte schon, dass wir genug für unseren Lebensunterhalt haben. Er möchte uns mit dem versorgen, was wir benötigen. So ist es auch nicht verwerflich, wenn man Gott in solch einer Situation darum bittet, er möge einem den Arbeitsplatz erhalten oder er möge dafür Sorge tragen, dass man genug für seinen Lebensunterhalt hat.
Ich selbst habe es auch mehrfach schon erlebt, dass ich bei der Arbeit die Kündigung erhalten habe, weil es der Firma nicht gut ging, so dass sie Geld einsparen mussten. Ich war nicht nur einmal arbeitslos. Doch irgendwie hat mir dies keine Angst gemacht. Auch wenn ich es rational selbst gar nicht begreifen konnte, konnte ich meine Situation wirklich innerlich loslassen und in Gottes Hand abgeben: Wenn du meinst, dass ich arbeitslos sein soll, versorge du mich - wenn du willst, dass ich wieder arbeite, hilf du mir, einen neuen Job zu finden.
Ich kann mit recht wenig Geld auskommen, kann es aber auch genießen, wenn mal was übrig bleibt, dass ich mir etwas gönnen kann. Es kommt halt drauf an, welchen Stellenwert ich dem Geld gebe.
Was ist dein Gott? Woran hängst du? Kannst du dem Herrn vertrauen, dass er dein Versorger ist? Kannst du mitsprechen: Der Herr ist mein Gott, der Herr allein?
Ich wünsche euch noch einen gesegneten Tag.