Ich arbeite seit März in einem Krankenhaus als Küchenhilfe im Speisesaal, wo das Essen für die Angestellten ausgegeben wird. Wir sind für unsere Essensausgabe von der Großküche abhängig und somit auch mit den vielen Arbeitern in Kontakt. Das Personal unterscheidet sich in den verschiedenen Berufsgruppen, wie Küchenleiter, Köche, Hilfskräfte, Fleischhauer, Abwäscher. Auch verschiedene Nationalitäten sind unter dem Personal vertreten. Wo viele Menschen stets zusammen treffen, gibt es auch Gruppierungen, welche ich nach so kurzer Zeit schon erspüren konnte. Zwischen Küche und Speisesaal ist eine leichte Linie gezogen und auch unter der Nationalität ist eine Abgrenzung erkennbar.
Auch wenn ich als Christ neutral sein muss, ist es nicht ganz so einfach, diese Linien zu überqueren. Manche Kollegen sind mir von Anfang an sehr sympathisch entgegen gekommen, bei einigen erkenne ich Misstrauen oder gar etwas Hochmut. Fakt ist, egal wie wir zueinander stehen, „ALLE“ im selben Boot sitzen und zusammen arbeiten müssen, sonst würde der gesamte Betrieb nicht funktionieren. Wir sind Landesbedienstete und unterstehen auch demselben Chef, das muss ich mir selbst jeden Tag bewusst machen, damit ich mich nicht über eine Linie zu einer Gruppe ziehen lasse.
Genauso ist es bei uns Christen, wir neigen dazu uns in Gruppen zu sortieren. Viele meinen, dass die einzig richtige Kirche die ist, welcher er angehört. Auch in den Gemeinschaften kann man Gruppierungen erleben, die oft in Spaltungen enden. Schon damals musste Paulus die Korinther ermahnen, sich nicht in Gruppen zu zerteilen. In 1. Korinther 1:10-17 wird darauf hingewiesen, dass nur im Gemeinsamen wahre Nachfolge gelingen kann.
(1.Korinther 1 :13a) Wie? Ist Christus etwa zerteilt? Die Frage von Paulus zeigt klar auf, dass die Gemeinde Christi ein Leib ist, welcher Jesus Christus als dem Herrn untersteht. Wie im Leben in einer Firma, sitzen wir Christen sozusagen „ALLE“ im selben Boot und unterstehen als Diener gemeinsam demselben Chef, welcher Jesus Christus ist. Der Bau am Reich Gottes ist sinnbildlich unsere Firma und funktioniert nur in der Zusammenarbeit. Machen wir uns bewusst welche Verantwortung wir als Arbeiter am Reich Gottes haben. Lassen wir es nicht zu, dass wir uns zu einer Gruppe, sondern zu Jesus Christus stellen. Amen
(Philipper 2:13)
Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Seid herzlichst gesegnet, eure