Das Jahr 2017 mit der 500-Jahrfeier der Reformation liegt gerade hinter uns. Sind wir uns bewußt, welche bodenständigen und wichtigen Grundlagen die Reformation zum ersten Mal als Gesamtpaket formuliert hat? Hier wurde indirekt die Definition für den Begriff des „Evangelikalen“ begründet. Die berühmten fünf „Soli“ definieren nämlich in klarer Weise die Säulen unseres Glaubens. Das ist es allemal wert, sich die fünf „Soli“ wieder neu bewußt zu machen und unser Leben neu danach auszurichten.
Der Reformator Martin Luther hat im übrigen einige theologisch relevante Bücher geschrieben, die von zeitloser Bedeutung sind. Auf eines seiner wichtigsten Werke sei hier verwiesen. Es soll hier erwähnt werden, weil es das Zentrum des Evangeliums abhandelt, und dennoch unverdient fast unbekannt geblieben ist, z.B. im Gegensatz zu seinem Katechismus. Es handelt sich hierbei um eine Streitschrift, die er als Antwort auf die Ausführungen des Erasmus von Rotterdam verfasst hat. Letzterer hat im Auftrag der Kirche die sogenannte Diatribe geschrieben, eine Abhandlung über den „freien Willen“ des Menschen, und seine Fähigkeiten, von Gott angebotenes Heil annehmen oder ablehnen zu können. Luther befasst sich in seiner Antwort, die gleichzeitig eines seiner wichtigsten Werke geworden ist, im Detail mit allen in der Diatribe aufgeführten Argumenten und widerlegt sie mit der Heiligen Schrift. Das genannte Werk, das zum Lesen empfohlen werden kann, ist die Schrift: „Vom Unfreien Willen“ („De servo arbitrio“). Doch nun zu unseren fünf „soli“ als kurzer Abriß und Ausblick, was wir uns in den nächsten fünf Teilen dieser Serie ansehen werden:
1. „Sola Fide“ - Allein aus Glauben sind wir gerettet! Nur wer an den Sohn Gottes, Jesus Christus glaubt, glaubt, bekommt das ewige Leben! Ohne Glauben kein Christsein! (Römer 3, 28)
2. „Sola Scriptura“ - Damit gemeint ist, daß die Bibel oder die ganze Heilige Schrift verbindlicher Maßstab für unser Leben ist, nicht nur Teile davon oder zurechtgestutzte Übertragungen. Es ist aus meiner Sicht unerlässlich täglich in der Schrift zu lesen und zu studieren. Am besten sind die bodenständigen Übersetzungen wie Luther, Schlachter 2000 oder die Elberfelder. (2. Tim. 3, 16)
3. „Solus Christus“ - Allein in Jesus Christus finden wir das Heil. In keinem anderen Menschen außer in ihm können und müssen wir selig werden. In keinem anderen Namen ist das Heil, in keinem anderen Namen werden wir gerettet außer im Namen und in der Kraft Jesu Christi! (Apg. 4, 12)
4. „Sola Gratia“ - allein aus Gnaden sind wir gerettet, kein eigenes Zutun hilft hier weiter. Es ist Gottes Gabe, die wir nur geschenkt bekommen können, nicht aber uns verdienen! (Epheser 2, 8)
5. „Soli Deo Gloria“ - Gott gebührt aller Ruhm! Was bedeutet, daß er allen Verdienst geleistet hat und niemand kann sich ansonsten einer guten Tat oder Handlung rühmen. (Römer 11, 33 – 36)
Diese fünf Soli wollen wir uns in der nächsten Zeit alle nacheinander anschauen um uns zu besinnen, was wir da eigentlich unterschrieben haben! Wir sollen unser praktisches Leben und unser Bekenntnis als Christ auf diesen „Soli“ aufbauen. Übrigens, Römer 1, 17 war die Stelle die Luther die Augen für die Reformation geöffnet haben soll.
Ich wünsche einen gesegneten Tag im Lichte der Reformation!