Der Kreislauf des Lebens - alles fließt fortwährend ineinander, alles dreht sich, bewegt sich, fängt an und hört auf, um wieder von vorne anzufangen und aufzuhören. Menschen kommen und gehen, sie reden und jammern und es scheint, daß man schon alles gesagt, beklagt, gesehen und gehört hat. Salomo schreibt: ''Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne'' (Prediger 1,8-9). Das Leben ansich scheint nach diesen Worten irgendwie gespenstisch stupide und öde zu sein. So etwas wie eine permanente Sinnentleerung auf oftmals unterirdischem Niveau. Wenn es nichts Anderes und Größeres gäbe, wäre der ironische Ratschlag in Jesaja 22,13 noch das Vernünftigste: ''Lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot''! Wenn man überlegt, was die Menschen sich alles einfallen lassen, damit sie dieser irdischen Tretmühle etwas Positives und Erstrebenswertes abgewinnen können, ist man erstaunt über die Kreativität. Aber im Grunde steuert das der Selbsterhaltungstrieb, die Langeweile und der Geldbeutel. Und wir reden hier nur von den einigermaßen positiven Dingen. Eigentlich ist vieles pure Verzweiflung und organisierte Ratlosigkeit. Die kann man bunt anmalen, moralisieren, religiös interpretieren oder politisch ausschlachten. Das Ergebnis ist aber immer dasselbe wie Salomo treffend zusammenfasst: ''Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind. Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden'' (Prediger 1, 14-15). Der Mensch kann mit dem was er in seinem Zustand in dieser Welt vollbringt und anstrebt, dem Leben keinen Sinn und Zweck zuführen. Er ist eher wie ein kleiner Hamster im Laufrad, der viel strampelt, und doch nirgendwo ankommt. Der Tod spielt nicht mit.
Spätestens wenn der Mensch stirbt, bricht alles zusammen und er hat nichts mehr, womit er sich ablenken und herausreden kann (Lukas 12, 16-21). Ich glaube, Gott lässt es ganz bewusst zu, daß wir Menschen (selbst wenn wir gläubig sind) durch unseren Lebenslauf und die Eindrücke, die wir täglich mitnehmen, die Eitelkeiten und Banalitäten des Lebens aus eigener Anschauung heraus erkennen können, um unsere (hoffentlichen richtigen) Schlüsse zu ziehen. In Psalm 90,10 lesen wir: ''Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon''. Durch solche Erkenntnisse sollte es bei uns zu lebensentscheidenen Denkprozessen kommen. Und zwar in Herz, Hirn und Seele, damit wir nicht unser Leben vergeuden durch ''Eifersucht und Haschen nach Wind'' (Prediger 4,4). Wir sollen ''über den Tellerrand hinaus'' unser gottgeschenktes Leben wahrnehmen und bewusst im Glauben an das ewige Leben mit Gottes Hilfe unseren Alltag meistern und im Glauben wachsen. Unser Ziel ist der Himmel und unser Dasein auf Erden ist das Training für die Ewigkeit (1. Korinther 9,24). Jesus ging uns voran und ist bei uns (Johannes 14,23). Das soll uns trotz so manchem Alltagswahnsinn echte Freude und Hoffnung schenken - Nehemia 8,10: ''Die Freude am Herrn ist eure Stärke''. Mit Jesus, dem Sündenvergeber, im Herzen, zählen wir in einer Welt, die schon verloren hat, zu den Gewinnern und denen, die an ihrem Dasein nicht verzweifeln müssen und werden.