Wenn man Gott lobt und preist, sozusagen das Ganze dann in eine rühmende Rede hineinpackt, dann nennt man das eine sogenannte Doxologie. Der Text vom Apostel Paulus ist solch eine rühmende und verherrlichende Rede. Sie enthält alles was unseren Glauben inhaltlich ausmacht und somit absolut zu Gottes Ehre beiträgt. Die ganze Erlösung ist allein und von Ewigkeit her nur Gottes Werk. Niemand kommt zum rettenden Glauben und wird an das ewige, himmlische Ziel kommen, ohne Gott und seinen Heiligen Geist und Jesus Christus (Johannes 14,6). Gottes Gnade ist seine Ehre! Entsprechend heißt es ja auch in 1. Korinther 1, 29-31: ''Niemand soll sich vor Gott rühmen können. Euch aber hat Gott mit Jesus Christus verbunden, der uns zur Weisheit wurde, die von Gott kommt, zur Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, zur Heiligkeit und zur Erlösung. Es sollte so kommen, wie geschrieben steht: Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn''. Wenn wir als Christen mit jeder geistlichen Segnung gesegnet sind - in Christus und niemals außerhalb - dann bezieht sich das nicht stets und unbedingt auf unser irdisches Leben, sondern vor allem auf die Himmelswelt. So etwas wie ein ''Wohlstandsevangelium'' gibt es also nicht. Wem es auch weltlich gut gehen darf, hat Grund zur Freude und zur Dankbarkeit und darf das auch genießen. Wem es weniger gut geht, darf das auch aus Gottes guter Hand nehmen. Aber derjenige dem es gut geht, darf nicht meinen daß er mehr wert hat vor Gott oder einen besseren Glauben hat als der vermeintlich ärmere Mitchrist.
Und andersherum darf ein weniger priviligierter Gläubiger nicht meinen, daß mit seinem Glauben etwas nicht stimmt, weil er nicht in gleicher Weise aus dem Vollen schöpfen kann. Wer aus Umständen stets geistliche Wahrheiten ableiten will, oder meint das zu können und zu müssen, der maßt sich definitiv zu viel an. Wenn wir intensiv über Gott nachdenken und auch diese ruhmreiche Rede des Paulus entprechend nicht nur oberflächlich lesen (Epheser 1, 3-14), dann können wir Gott auch in rechter weise loben - nämlich wahrhaftig und mit offenen (geistlichen) Augen. Auffällig ist hier, daß der Rat seines Willens stets betont wird - und zwar zum Lob und Preis seiner Herrlichkeit, die in seiner Gnade (im Blut des Lammes Gottes) deutlich wird. Dies beinhaltet auch das hier im Text Angesprochene, nämlich: Auserwählung, Vorherbestimmung, Erfüllung der Zeiten, Erbe, Gnade und Erlösung! Wir müssen nicht zwangsläufig immer erklären können wie das alles funktioniert, sondern dürfen uns einfach freuen, daß es so ist. Ein Gläubiger, der den rettenden Glauben in sich trägt, ist ein Auserwählter - und zwar vor Grundlegung der Welt (Epheser 1,4)! Diese Erkenntnis ist zum Beispiel ein geistlicher Segen. Der gilt für den Himmel aber eben auch für unser Erdenleben. Und darüber dürfen wir uns einfach von Herzen freuen. Auch dann, wenn wir nicht verstehen, wie diese Erwählung vor allen Zeiten möglich ist. Macht nichts - denn darauf kommt es ja auch nicht an, sondern auf den Ruhm der Gnade Gottes und seinem entsprechenden Willen, der uns zum Segen werden durfte. Jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.