Gottes Geist passt sich nicht der Welt an um verstanden und wahrgenommen zu werden. Der Heilige Geist in kein Zeitgeist. Für uns Christen ist es daher notwendig, daß wir uns an Gott und nicht an der Welt, oder den Umständen in denen wir uns befinden, orientieren und festhalten. Unsere Psyche nimmt oft den Charakter der Zeit und der aktuellen Umstände an. Entsprechend sind wir wankelmütig und unsicher und unser Herz ist ein ''trotziges und verzagtes Ding'' (Jeremia 17,9). Gottes Geist und sein Friede ist nicht vernünftig nach weltlichen Maßstäben. Wie können wir also meinen oder erwarten, daß Gott auf die gleiche Weise Informationen, Wegweisungen, Botschaften und Frieden weitergibt, wie es die Welt macht? Nur die Oberfläche reagiert auf Lärm und Betriebsamkeit und macht Umstände zum Maß allen Glaubens und Hoffens. Gott redet zu uns eher durch ein stilles, sanftes Sausen (1. Könige 19,12) und dafür müssen wir ein Ohr haben und die rechte Herzenshaltung. Der innere und erneuerte Mensch sucht Stille und Erkenntnis nicht in Äußerlichkeiten, Aktionismus oder Methoden. In Psalm 46,11 steht: ''Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden''. Leider wird manchmal viel zu viel geredet bei den Christen, und so manches auch zerredet und mundtot gemacht. Wir sollten nicht auf Menschen hören, die darin versagen auf Gott zu hören. Erkenntnis erwächst aus der Stille. Wer erst hört bevor er redet macht es richtig. In Jakobus 1,19 steht: ''Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn''. Schnell hören bedeutet aber sicherlich nicht, oberflächlich zu hören, sondern gut und aufmerksam zu hören und darin nicht träge oder desinteressiert zu sein. Nur wer gut hört, kann auch gut antworten. Wie viel mehr gilt das dann, wenn wir auf Gott hören?
Regelmäßige und enge Gemeinschaft mit Gott in der Stille wird unweigerlich seine Spuren in unserer Seele hinterlassen. Und das werden dann auch andere Menschen wahrnehmen und uns als geistlich anziehend empfinden. So ehren wir Gott. Wenn wir stille werden und erkennen, daß wir es mit Gott zu tun haben, dann werden wir auch nicht mehr viele Fragen haben oder Gott mit Anliegen zuschütten. Dann haben wir vor allem das Bedürfnis, Gott zu loben und ihn anzubeten für das, was er ist. Dann ist es tatsächlich so, daß wir zuerst vor allen anderen Dingen nach Gott und seiner Gerechtigkeit trachten wollen (Matthäus 6,33). Jesus war sanftmütig und von Herzen demütig (Matthäus 11,29). Diese göttlichen Eigenschaften findet man nicht in einem unruhigen, hektischen und auf sich selbst fokkusierten Menschen, dem vielleicht die fromme Arbeit über alles geht? Am Beispiel von Martha und Maria wird deutlich, daß man sich manchmal auch zuviel Mühe machen kann und dabei das Wesentliche übersieht (Lukas 10, 39-42). Wahrheiten und Erkenntnisse die wir anderen weitergeben, sollten immer Ergebnisse und Folgen von Gottes Reden zu uns sein, sonst sind es nur deplazierte Theorien. Nicht alles was gut gemeint ist, bewirkt auch Gutes - siehe Hiob und seine Freunde. Man ist geistlich so stark oder schwach wie man auch seinen Glauben pflegt. Das geht sicherlich auch durch Bibelstudium und Gemeinschaft, durch Singen und Loben, aber am wichtigsten ist die Stille bei Gott und das Gebet des Glaubens. David schreibt in Psalm 42,6: ''Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist''. Amen.