Die Menschen zur Zeit Jesu konnten den Sohn Gottes nicht wirklich bedrängen, verklagen und bestrafen. Und auch wir heute im 21. Jahrhundert nach der Zeitrechnung haben keine Vollstreckungsgewalt gegenüber dem ''Menschensohn''. Keine Macht der Welt konnte ihn zu dem machen, was er uns geworden ist. Was will ich damit sagen? Jesus stand im Grunde niemals vor einem weltlichen Richter. Es lag nie im Ermessen einer irdischen und staatlichen Gewalt den Heiland anzuklagen und zu verurteilen. Nicht nur, weil er tatsächlich in allen Anklagepunkten unschuldig war, sondern generell. Jesus selbst sagte zu Pontius Pilatus: ''Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre...'' (Johannes 19, 11a). Damit ist nichts anderes gemeint, daß Jesus darum am Kreuz hing, weil er im Gericht Gottes stand! Gott selbst hat seinen Sohn angeklagt, verurteilt und kreuzigen lassen - für uns! Jesus wurde zur personifizierten Sünde gemacht und in die boshaften Hände echter Sünder gegeben, die dem Teufel gedient haben. Die Aussagen Im Garten Getsemane bei der Verhaftung machen es deutlich was geschah: ''Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen ausgezogen. Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis'' (Lukas 22, 52-53). Es waren Menschen, die der Teufel in seinem Einflußbereich beherrschte, wie Jesus dem römischen Statthalter bestätigte als er sagte: ''...der mich dir überantwortet hat, der hat größere Sünde'' (Johannes 19, 11b). Jesus, der immer im Himmel bei Gott war, wurde von Gott verlassen und um unserer Sünde willen zerschlagen (Jesaja 53,5).
Was das für ihn bedeutete in diesem furchtbaren Moment, können wir nicht wirklich erahnen und erfassen. Jesus konnte und musste es (Markus 15,34: ''Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?''). Jesus starb nicht weil Menschen es wollten, sondern weil Gott es so in aller Ewigkeit beschlossen hatte. Der Tod Jesu war ein knallhartes Gericht - das Gericht des Allerhöchsten! Es sollte uns im Grunde bange werden, wenn wir an den Thron Gottes denken und sein gerechtes Urteil über uns. Kannst du diese Last tragen und Gott ansehen in deiner Schwachheit, Sündhaftigkeit und Oberflächlichkeit? Wenn es bei uns ans sterben geht, bist du vorbereitet auf das, was noch kommt? Und sei sicher, es wird kommen (Johannes 5,28)! Wir sind hoffnungslos verloren ohne Gottes Gnade. Verstehen wir das in seiner Dimension und Wahrheit? Vermutlich nicht, aber durch Gottes Geist bekommen wir ein Gespür davon, daß wir uns unter das Kreuz stellen müssen - durch den Glauben. Sünde ist ein Schlag ins Gesicht Gottes - wenn Gott nun seinen eigenen Sohn straft für die Schuld anderer, wie könnte er die Schuld derer übersehen und durchgehen lassen, die die Vergebung ablehnen oder gering achten, oder Gott gar für ein Hirngespinst halten? Auch für bereits Entschiedene (''entschieden für Jesus'') muss die Tatsache des Evangeliums durch Tod und Auferstehung Jesu Christi, immer das Fundament sein, auf dem wir stehen, wachsen und einander dienen und respektieren. Es ist alles tatsächlich bezahlt. In 2. Korinther 6,20 steht: ''Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.'' Wir sind rein durch das Blut des Lammes. Wir haben alles überwunden und sind gerecht (Offenbarung 12,11). Gott ist versöhnt mit sich selbst (2. Korinther 5,18)) und es gilt nun für uns: ''Der Gerechte wird aus Glauben leben'' (Habakuk 2,4). Amen.