Vor ein paar Tagen haben wir von Rosemarie etwas über die Treue gelesen. Es ist schon wichtig, wenn wir treu sind, in dem was wir machen. Doch neben der Treue ist auch wichtig, dass wir Verantwortung übernehmen für die Dinge, in die wir eingesetzt sind.
Wenn man einmal vergisst, eine Andacht zu schreiben, ist das zwar ärgerlich für die, die sich darauf gefreut haben, aber es passiert nichts Schlimmes. Sind wir aber an andere Stellen gesetzt, kann es schon mehr Auswirkungen haben. Als Eltern, im Straßenverkehr, bei der Arbeit, ... hier kann sehr viel passieren, wenn wir nicht die uns übertragene Verantwortung erfüllen.
Bei meiner beruflichen Arbeit in einer Spedition arbeiten wir hauptsächlich für verschiedene Druckereien. Die fertigen Drucksachen werden auf Euro-Tausch-Paletten verladen. Und so ist es wichtig, dass vor einem Wochenende genug Paletten in der Druckerei sind. Wenn einmal die Paletten ausgehen würden, müssten die Druckmaschinen abgestellt werden, weil man die fertigen Prospekte nicht mehr absetzen könnte. Als der verantwortliche Kollege heute pünktlich Feierabend machte, fragten wir ihn noch, ob alles geregelt sei. Doch wenige Minuten darauf meldete sich einer unserer Großdrucker und fragte, wo denn die georderten 300 Paletten seien. Wenn wir alle pünktlich gegangen wären, hätte es ein großes Chaos am Wochenende gegeben. So aber saß ich mit einem Kollegen und dem Chef noch bis abends halb 8 in der Firma, um das zu klären und zu erledigen, was mein Kollege nicht gemacht hatte.
Hier wäre es ''nur'' um viel Geld und unsere Reputation gegangen. Doch an anderen Stellen, an denen wir in Verantwortung stehen, kann es auch um das Leben von Menschen gehen.
In der Welt gibt es viele von Gott gegebene Ordnungen. Eltern und Kinder, Mann und Frau, Chef und Angestellter, Gemeindeleiter und Gläubiger, Lehrer und Schüler, Politiker und Volk, ... In all diesen Ordnungen stehen wir auf beiden Seiten in einer Verantwortung. Jeder hat die Rolle in seiner Position zu erfüllen und die Verantwortung darin zu tragen.
Wenn wir uns nicht einordnen und unsere Verantwortung nicht tragen, stellen wir uns damit automatisch gegen Gottes Ordnung. Dieser falsche Weg, diese Zielverfehlung ist eins von den Dingen, die die Bibel Sünde nennt. Diese Ordnungen haben ihren Zweck nicht in sich selbst, sie sind notwendig für ein geordnetes Zusammenleben. Und nur, wer seine Rolle auch einnimmt, trägt zu einer sinnerfüllten Gemeinschaft bei.
Welche Rollen hast du in deinem Leben?
Füllst du sie alle so aus, wie es notwendig ist?
Ordnest du dich ein, wo dein Platz ist?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag.