Um nichts sorgen? Kann diese Aufforderung ernst gemeint sein? Im Leben bekommt man nichts geschenkt! Man muß sich alles hart erarbeiten und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! So oder ähnlich denken viele Menschen - es sind ihre eigenen Erfahrungen und vielleicht auch die von dir? Die praktische Ansage sich um nichts zu sorgen, klingt da vielleicht wie eine Provokation, wie etwas total unrealistisches und nicht umsetzbares. Möglicherweise kann man selbst als gläubiger Mensch darüber manchmal nur müde lächeln? Wenn wir als Christen ehrlich sein wollen, sollten wir erkennen, daß das ''Sich-Sorgen-Machen'' vor allem ein Ergebnis des Mangels an Geduld ist - und die haben wir alle immer noch nötig (Hebräer 10,36). Also nicht unbedingt ein Mangel an Glauben! Was wir wirklich gut können, ist ungeduldig zu sein und sich Sorgen zu machen! Manches Warten kann auch eine Prüfung sein! Sind wir dafür offen? Die Realitäten des Lebens in dieser oft kalten, unpersönlichen und perspektivlosen Welt verursachen manchmal unbestritten viele Sorgen. Aber die Liebe und Gnade Gottes in unserem Leben ist die beste und lohnendste Antwort darauf. Die Frage ist nicht, was Gott kann, sondern was passieren muss und darf, um unseren Glauben zu stärken und in unsere Bestimmung zu finden. Nur ein bewährter Glaube (in dieser Welt) macht uns geduldig (Jakobus 1,3) und die Geduld tut ein Werk - zu unserem Besten (Jakobus 1,4). Wir sollen etwas lernen und das Gelernte, Empfangene, Gehörte und Gesehene umsetzen, um dann in Gottes Frieden (der dann zugesprochen wird) sorglos zu sein. Was wir nicht (oder noch nicht) bekommen haben und verstehen und lernen konnten, das wird Gott von uns auch nicht verlangen und einfordern. Es gibt im Glaubensleben keine Unmöglichkeiten sondern nur Menschen, Zeitpunkte, Ziele und Erkenntnisse - alles in dem Maße und der Art und Weise wie Gott es für richtig hält - auch in deinem Leben! Glauben kann man tatsächlich lernen. Vor allem dadurch, daß man ihn nicht von seinem (ganzen) Leben trennt oder trennen lässt. Paulus sagte zu seinem Ziehsohn in 2. Timotheus 3,14-15: ''Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus''.
Wenn wir in Jesus bleiben, dann brauchen wir uns wirklich um nichts zu sorgen - das ist kein Spruch, sondern die reine Wahrheit und die logische Konsequenz der Macht, Liebe, Gnade und des Friedens Gottes. Sollten wir Angst, Nervosität, Unruhe, Zweifel, Unsicherheit, Sorgen und Depressionen haben wenn Jesus mit offenen Armen bei uns steht und uns anlächelt? Ja, vielmehr mit seinem Geist in unserem Herzen wohnt (2. Korinther 3,3)? Was wir empfangen haben, ist nicht fähig zum Zweifel, denn Gottes Geist zweifelt ja nicht an sich selbst sondern vertritt die Gläubigen wie es Gott gefällt (Römer 8,27). Der Glaube zweifelt nicht, sonst ist es kein Glaube. Was uns daran hindert, zum Beispiel Berge ins Meer zu werfen, ist nicht der große oder kleine Glaube, sondern die Zweifel in unseren Herzen (Markus 11,23). Was wir aber nicht empfangen haben, daß muss uns auch kein Kopfzerbrechen verursachen. Wir sollen in dem unseren Glauben wirken lassen, was wir gelernt und empfangen haben. Kümmern und sorgen wir uns um Dinge, die uns nicht gegeben sind, kann nichts Erbauliches dabei herauskommen. Nicht jeder hat es empfangen Berge zu versetzen oder über das Wasser zu laufen oder Kranke gesund zu machen oder auch zu predigen. In erster Linie haben wir alle die Vergebung unserer Sünden empfangen - darin dürfen und sollen wir feststehen (Römer 6,11). Daran sollten wir niemals zweifeln. Und wenn wir nun durch das Evangelium Jesu Christi Erlösung, ewiges Leben und das Reich Gottes als Erbe erhalten haben, vor welchem Mangel oder welcher Unsicherheit im Leben sollten wir uns wirklich noch fürchten? Paulus schreibt in Römer 8, 31-32: ''Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?''