Ungerechtigkeiten im persönlichen Leben zu ertragen ist schwer. Das zählt für Gläubige und Ungläubige. Letztere werden vielleicht davon überrascht oder sie werden verbittert, weil sie es schon so oft erlebt haben. Wie gehen wir damit um? Stehen wir darüber? Vermutlich nicht, denn als gläubiger Mensch tut es uns in der Seele weh, wenn wir (auch bei anderen) Ungerechtigkeiten wahrnehmen und damit konfrontiert werden. Dann merken wir besonders, in was für einer gottesfeindlichen, bösen Welt wir leben. Manchmal könnte man meinen, daß bei vielen die inhaltliche Bedeutung von Gerechtigkeit je nach Stimmungslage und Umständen sich verändert. Was heute gerecht war, ist es morgen nicht mehr und umgekehrt. In Römer 3,5 fragt Paulus: ''Ist's aber so, dass unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht stellt, was sollen wir sagen? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er zürnt? - Ich rede nach Menschenweise...''. Müssen die Menschen ungerecht sein, damit sie Gottes Gerechtigkeit im rechten Licht sehen? Nein, bestimmt nicht. Damit würde man ja indirekt sagen, daß die Ungerechtigkeiten in der Welt Gott in ein besseres Licht stellen als es wahr wäre. Ein unmöglicher Gedanke. Wie könnte Gott uns gerecht richten und Böses auch böse nennen, wenn der Mensch bestimmt was richtig und gerecht ist? Das ist Teufelswerk so zu argumentieren. Vielmehr ist es genau andersherum. Durch die Ungerechtigkeiten der Menschen wird die Wahrheit unterdrückt und vernebelt. Nochmals Paulus in Römer 3,8: ''Ist es etwa so, wie wir verlästert werden und einige behaupten, dass wir sagen: Lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus komme? Deren Verdammnis ist gerecht''. Die Tatsachen zu verdrehen und Gutes Böse und Böses gut zu nennen ist dämonisch und wir als Christen sollten uns bemühen die Dinge zu unterscheiden und mit den Augen Gottes zu sehen.
Derzeit wird zum Beispiel wieder viel über Homosexualität geredet und für viele ist das normal und natürlich und in Ordnung. Wer es anders sieht, ist intolerant, zurückgeblieben, fanatisch und herzlos. Aber Gottes Wort sieht in dieser Neigung nichts Gutes oder Akzeptables. Es ist eine Verirrung und ein unnatürliches Verhalten (Römer 1,27). Aber es gibt in vielen anderen Bereichen, die weniger eindeutig sind, große Veränderungen, die klammheimlich sich ins Bewusstsein einschleichen und die Dinge, wie Gott sie sieht, auf den Kopf stellt. Der Schreiber von Hebräer 5,14 fordert uns auf: ''Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können''. Lassen wir uns nicht vom Zeitgeist umhertreiben und verunsichern. Dort wo wir für die Sache des Glaubens und des Evangeliums in Wahrheit und Klarheit eintreten können, sollen wir es auch mutig tun. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apostelgeschichte 5,29) auch wenn man damit manchmal vehement gegen den Strom schwimmen muss. Wo wir Gott und sein Wort bekennen und uns nicht dafür schämen, wird Gott sich auch um uns in ganz besonderer Weise kümmern und uns stärken und ehren - Lukas 12,8: ''Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes''. Und was die Ungerechtigkeiten in dieser Welt betrifft, so werden wir sie ertragen müssen - aber nicht zähneknirschend, sondern mit Hoffnung und Zuversicht auf den, der über allem steht und immer alles verändern kann. Entsprechend gilt uns (für unser Leben und was alles damit zusammen hängt) auch heute und für den Rest unseres Lebens was in Matthäus 6,33 steht: ''Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen''. Amen.