50 000 Silberlinge -|- Andacht von Jörg Bauer (Daily-Message-Archiv, 24. Jun 2013)

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Andacht Archiv-Nr. 3927

für den 24. Jun 2013 - Autor:

50 000 Silberlinge

''Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und erzählten ihre Taten. Viele aber von denen, die Zauberkünste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten ihren Wert und kamen auf 50 000 Silberlinge. So breitete sich das Wort des Herrn mächtig aus und erwies sich als kräftig''.

Apostelgeschichte 19, 18-20 *©*
 

Gibt es in deinem Leben auch (noch) Dinge, die einer gesunden (besseren) Nachfolge Jesu Christi im Wege stehen? Ich vermute, daß zur damaligen Zeit in der ehemals griechischen Stadt Ephesus (heutige Türkei) es nicht so viel Überflüssiges und Zeitgeistliches gab, wie wir es heutzutage in der sogenannten ''Konsumgesellschaft'' haben. Aber das bedeutet nicht zwangsweise, daß es heute schwerer wäre an Gott in der Praxis zu glauben als früher. Es gab vielleicht weniger leichte Verführungen und Ablenkungen, aber diejenigen die damals real existierend vorhanden waren, hatten es wahrscheinlich richtig in sich. Was hier mit ''Zauberbüchern'' (Luther) umschrieben wird, ist purer Okkultismus. Ich weiß nicht, was so ein Buch damals gekostet hat, aber mit 50 000 Silberlingen/Silbergroschen konnte man bestimmt eine Unmenge an Zauberbüchern kaufen. Geldhistoriker gehen davon aus, daß 1 Silbergroschen etwa 64 Euro wert war. Demnach wurden Bücher im Wert von ungefähr 3,2 Millionen Euro verbrannt! Bevor in Ephesus das Evangelium verkündigt, gehört und angenommen wurde, musste diese Stadt (etwa 200 000 Einwohner) eine Hochburg des Teufels gewesen sein. Als alle diese Bücher nun öffentlich verbrannt wurden, muss das ein überwältigendes Ereignis gewesen sein. Diese Tat hatte nachhaltige Folgen. In Apostelgeschichte 19,20 lesen wir das: ''So breitete sich das Wort des Herrn mächtig aus und erwies sich als kräftig''. Was den Menschen dieser Stadt gut getan hat für ihre Seele und ihren Glauben, das tut auch uns heute gut. Die Kraft Gottes und seines Wortes ist dort am effektivsten (mächtig und kräftig) wo es nicht behindert und/oder ignoriert wird und wo man keine faulen Kompromisse macht. Sicherlich ist ein Kind Gottes frei (Johannes 8,32) und es ist uns nichts verboten, auch wenn nicht alles förderlich ist (1. Korinther 6,12), aber gewisse Empfehlungen gibt uns die Bibel dann doch, wenn es darum geht den Heiligen Geist nicht zu behindern oder zu betrüben (Epheser 4,30). Zum einen deshalb, damit wir anderen Gläubigen durch unser Verhalten und unserer üblichen Lebensweise- und einstellung keinen negativen Anstoß geben und ein schlechtes Beispiel (1. Korinther 8,9/Markus 9,42).

Zum anderen aber auch, damit wir uns von Dingen trennen sollen, die uns selbst behindern Jesus so nachzufolgen, daß der Geist fließen kann und somit Gott ehrt und dem Evangelium durch unser Leben im Alltag, die Ausstrahlung und Kraft gibt, die uns und andere segnet. Darum nochmals die Eingangsfrage: ''Gibt es in deinem Leben auch (noch) Dinge, die einer gesunden (besseren) Nachfolge Jesu Christi im Wege stehen''? Hier sollte sicherlich keiner mit dem Finger auf andere zeigen, sondern zuerst auf sich selbst. Das müssen nicht unbedingt offensichtliche oder auch geheime Sünden sein, sondern können auch alle die Dinge beinhalten, die mich daran hindern regelmäßig und mit Freude und Interesse zu beten, die Bibel zu lesen und die Versammlungen zu besuchen - meine Glaubensgeschwister zu sehen. So eine unbiblische Tendenz muss keine böse Absicht sein, aber wie schnell gewöhnt man sich an weniger und merkt es nicht, wenn man sich von einem gesunden Glaubensleben stückweise entfernt? Der Feind schläft nicht und ist sehr raffiniert. Nicht die Versprechungen an sich und andere sind hilfreich, denn der Weg zum Besseren und Gesünderen ist mit guten Vorsätzen gepflastert, die im Alltag meist schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Man muss die Versäumnisse einfach nicht mehr versäumen. Jeder Christ hat sein eigenes Leben, seine eigene Familie, seine eigene Freiheit und ebenso auch sein eigenes Gewissen. Alles was uns daran hindert Jesus nachzufolgen, hat nichts mit Freiheit zu tun. Gott hat gewiss nichts gegen Hobbys (ich mag Fußball und Krimis). Er hat auch nichts gegen Kreativität, Spaß, Begeisterung, Spannung und Schönheit. Aber jeder sollte sich fragen, ab wann es zuviel wird? Ab wann ist es die Sache nicht mehr wert? Ab wann nimmt Gott nur noch den zweiten, dritten oder letzten Platz ein in meinem Glaubensleben? Wann wird Vergängliches wichtiger als Unvergängliches? Wann wird Beruf und Geldverdienen wichtiger als täglicher Gottesdienst im eigentlichen Sinne? Wann werden Dinge wichtiger als Menschen? Wann werden Menschen wichtiger als Gott?

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