Die Bibel ist keine theoretische Betriebsanleitung für das Leben. Also keine schablonenhafte Aneinanderreihung von theoretischen Anforderungen, die wir dann in die Praxis umsetzen sollen - wer es versucht, wird daran zugrunde gehen oder zu einem großen Heuchler werden. Die Bibel ist voll von Berichten über solche Heuchler (Pharisäer) und solchen, die im Geist angefangen haben, und es im Fleisch vollenden wollen (Galater 3,3: ''Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden''?). Die Bibel ist keine Theorie oder eine Art Baukasten, mit dem man sich logisch strukturiert sein frommes Schneckenhaus bauen kann. Es ist nicht logisch stark zu sein, wenn man doch schwach ist (2. Korinther 12,10). Gottes Wort hat die Aufgabe und Bestimmung uns zu verändern. Ein Werk zu schaffen, das seinen Wert und Zweck für die Ewigkeit hat. Wären die biblischen Worte nur Theorien, könnte man von ihnen dann behaupten, was in Jeremia 23,29 steht: ''Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt''? Die Bibel ist ein gefährliches Buch - auch für Christen, die mehr am Buchstaben als am lebensverändernden Geist Gottes hängen. Auch das Gesetz besteht aus Buchstaben und hat aber auch seine absolute Berechtigung und ist eine ernste Angelegenheit - Römer 7,12: ''So ist also das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut''. Warum es dennoch gefährlich ist, lesen wir in Galater 3,10-11: ''Denn die aus den Werken des Gesetzes leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5.Mose 27,26): »Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er's tue!« Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«'' (Habakuk 2,4). Sicherlich gibt uns die Bibel viel ''Anschauungsmaterial'' und praktische Lebenstipps, aber was ist das genau, was wir da oft lesen?
Es sind Berichte von gläubigen Menschen, die aus eigenem Versagen, eigenen Fehlern und eigenen Gotteserfahrungen heraus, anderen Christen helfen, sie korrigieren, auch loben und tadeln, sowie Zusammenhänge aufzeigen, die der Heilige Geist ihnen offenbart hat. In der Praxis Gottes sieht das so aus: ''Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben'' (Jeremia 31,3). Manche in den frühchristlichen Gemeinden haben in ihrer Glaubenspraxis völlig ignoriert, daß nichts lebendig wird, was man künstlich, streng nach Vorschrift, logisch und theoretisch versucht im Leben als Christ krampfhaft umzusetzen. Das passiert leider auch heutzutage noch. Jesus sagte worauf es ankommt: ''Der Geist ist's, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben'' (Johannes 6,63). Es gibt Regeln die allein für das Verhalten von Christen auf Erden gegeben sind, aber mit dem Weg um in den Himmel zu kommen nichts zu tun haben können! Wer das nicht auseinanderhält, den tötet der Buchstabe - seelisch, moralisch, gesetzlich, emotional und geistlich. Und es wäre sogar gerecht - Römer 3, 21-24: ''Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist''.