In Jesus wurden wir aus der Gottesferne Gott nahe gebracht. Gottes Sehnsucht nach uns Menschen beschränkt sich nicht darauf, dass wir seine Gebote befolgen, sondern er will eine tiefe Beziehung der gegenseitigen Hingabe. Gottes Wille ist es mit beim einzelnen Menschen und auch bei der Gemeinde, dass Jesus als Herr in alle Lebensbereichen herrscht. Paulus fasst die Aussage im Text noch einmal zusammen und beschreibt im Bild einer Familie und eines Hauses, was wir nach Gottes Plan sind:
Keine Fremde, Heimatlose oder Ausländer, sondern Familienangehörige Gottes. Bei Gott gibt es nur Kinder; keine Enkelkinder. Darum sagte Jesus zu Nikodemus: »Wer ins Reich Gottes hineinkommen will, der muss hineingeboren werden als Gottes Kind.« (Johannes 3,3-5) Nicht die gläubigen Eltern machen uns zu Christen, nicht die Wassertropfen bei der Taufe als Baby - indem wir uns durch die bewusste, freiwillige Entscheidung Jesus als unseren Herrn anerkennen und durch Hingabe praktisch mit ihm und in ihm leben! Wir sind entweder Kinder Gottes oder wir bleiben Heimatlose im geistlichen Sinn. Das kannst Du heute ändern!
Die neue Familienangehörigkeit holt uns aus all unseren alten Zugehörigkeiten. Die Bibel sagt: »Wo es nicht mehr Grieche und Jude, Beschneidung und Unbeschnittensein, Barbar, Skythe, Sklave, freien Mann gibt, sondern Christus alles in allen ist!« (Kol. 3,11) »Gebt deshalb niemandem Anlass zur Verärgerung, weder den Juden noch den Heiden und auch nicht euren Brüdern in der Gemeinde.« (1.Kor. 10:32)
Gott sieht drei Menschengruppen: Die Juden, die sein erstes Bundesvolk sind, das eine Rolle spielt und noch spielen wird; die Heiden, d.h. die verschiedenen Nationen und Völker der Erde und die Gemeinde, welche der Leib Christi darstellt. Wenn wir durch unsere Hinwendung zu Gott in Jesus zu Mitbürgern und Familienangehörigen Gottes werden, dann verlassen wir die "menschliche" Familienzugehörigkeit und die "menschliche" Nationalität. Wir werden Teil einer neuen Familie und einer Nationalität! Wir sind noch die Kinder unserer Eltern und behalten wir unsere Staatszugehörigkeit, doch wir sind nicht mehr davon abhängig! Das führt auch zu bestimmten Problemen: Schwierigkeiten mit Familienangehörigen (Eltern, Kindern, Geschwistern), die diese Erfahrung nicht kennen. Wir gehören noch zu unserer Familie und lieben sie, oft noch viel mehr als vorher und andererseits gehören wir eben nicht mehr zur Familie!
Wir benutzen den Ausspruch: "Das ist eben typisch deutsch!", um uns in Situationen zu entschuldigen, die uns nicht ganz passen. Wenn zum Beispiel jemand aus sich heraus geht und seinen Gefühlen freien Lauf lässt, dann sagen wir: "Das ist typisch südländisch! Wir sind eben anders!" Das stimmt nur, weil wir daran glauben. Die Bibel sagt es, dass wir einer neuen Familie angehören, eine neue Nationalität besitzen und nicht mehr von den alten familiären oder kulturellen Prägungen abhängig sind.
Fortsetzung folgt.....