Ist das nicht eine total überhebliche Aussage? Sollten wir Christen nicht demütig und bescheiden sein? Kommt Hochmut nicht vor dem Fall, wie es in Sprüche 16, Vers 18 geschrieben steht? Paulus hatte doch an anderer Stelle von sich geschrieben, dass er der größte Sünder unter allen sei.. und dass er das tut, was er nicht möchte.. und doch sagt er auch, dass ihm durch Jesus Christus alles möglich ist.
Manchmal können wir unsere Erwartungen an uns selbst nicht erfüllen, ganz zu schweigen von den Erwartungen, die andere Menschen an uns haben. Ziemlich unangenehm macht sich da in mir der Gedanke breit, wie es wohl mit den Erwartungen aussieht, die Gott an uns hat.. oder auch unsere Erwartungen die wir an Gott haben.. Jesus selbst sagt in Markus 9, Vers 23: alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.
Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht,
und:
alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.
Das sind starke Verheißungen, von denen wir oft nur einen ganz kleinen Bruchteil in Anspruch nehmen - woran kann das nur liegen? Kann es sein, dass wir vielleicht ein bisschen träge sind oder eventuell auch Angst haben, dass unsere Hoffnungen enttäuscht werden? Oder dass wir von Gott gar nicht so viel erwarten? Wenn ich mal nichts mehr vom anderen erwarte, dann ist das doch auch ein Ausdruck von Gleichgültigkeit bzw. Lieblosigkeit - sind wir lieblos Gott gegenüber, wenn wir Seine Geschenke nicht annehmen? Wenn wir uns nicht gut genug fühlen oder zu schwach, um uns nach Seinem Willen einsetzen zu lassen, wenn wir Angst haben zu versagen oder uns Minderwertigkeitsgefühle den Mut nehmen..
Jeremia fühlte sich zu jung um zu predigen, Mose sagte zu Gott, dass er nicht reden kann, Gideon hatte Gottes Stimme nicht getraut, Jona war ungehorsam, Abraham und Sara fühlten sich zu alt, Zachäus war klein, David war ein Mörder, Jakob war ein Lügner, Noah hat getrunken, Rahab war eine Hure und Lazarus war sogar tot. Aber keine Ausrede hatte Bestand vor Gott. Er denkt größer als wir, Er gebraucht jeden genau so, wofür Er ihn sich ausgedacht hat.
Niemals hat Jesus auf jemanden mit dem Finger gezeigt und ihn als zu schwach oder nicht gut genug empfunden, ganz im Gegenteil, Er glaubt an uns, auch wenn wir zweifeln – auch dann gibt Gott uns nicht auf.
Unser Leben wäre um ein vielfaches reicher, würden wir unsere Ziele nicht so eng stecken, sondern wenn wir Gottes unbegrenzten Möglichkeiten mehr Raum geben würden. Ich hoffe und wünsche uns, dass Gott uns so verändert, dass wir Ihm so viel Vertrauen geben, so dass uns tatsächlich alle Dinge möglich werden, ganz einfach weil wir glauben.
Amen