Ich habe es einmal irgendwo gelesen, dass es bei uns hier in Wuppertal über 400 christliche Gemeinden geben soll. Ich weiß nicht ob diese Zahl so stimmt, aber hier gibt es wirklich an jeder Ecke eine Kirche oder ein Gemeindehaus. Viele davon sind freie Gemeinden, ein großer Teil auch bundesfreie Gemeinden. Und jeder, der in eine dieser Gemeinden geht, hat seinen Grund, weshalb genau diese die richtige für ihn und seinen Glauben ist.
Die einen haben ihren Papst, die anderen wollen ihn nicht, die dritten legen hauptsächlich Wert auf die Taufe, die vierten auf den Geist, die fünften lehnen alles moderne ab und die sechsten, siebten und achten haben wieder ihre anderen Gründe, warum sie für sich bleiben wollen ...
Dies alles ist nicht neu. Schon zu neutestamentlichen Zeiten gab es die verschiedensten christlichen Strömungen und Gruppierungen, die sich von einander absetzten. Paulus schreibt da (1.Kor 1,12-13) ''Ich meine aber dies, daß unter euch der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere: Ich zu Apollos, der dritte: Ich zu Kephas, der vierte: Ich zu Christus. Wie? Ist Christus etwa zerteilt? Ist denn Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?''
Es ist normal, wenn jeder auf etwas anderes mehr Wert legt und es ist menschlich, wenn jeder seinen Glauben in einem anderen Licht sieht. Und doch gibt es nur einen Christus, der für uns alle ans Kreuz von Golgatha ging, und doch gibt es nur einen Gott Vater, der uns alle als seine Kinder liebt, und doch gibt es nur einen Geist, der unter allen seinen Kindern weht und sie in einem Sinne zu ihrem Ziel führen will.
Auch wenn Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, besitzt keiner von uns die alsolute alleinige Wahrheit. Alles zusammen ergibt erst den Leib Christi, seine Gemeinde hier auf der Erde.
Jeder, der an den Vater, Sohn und Geist glaubt und sich mit seiner Schuld unter das reinigende Blut Christi stellt gehört dazu. Dies ist die einzige ''Conditio sine qua non'', die einzige Bedingung, ohne die es nicht geht. Wer noch jemand anderes anbetet oder Vergebung aus sich selbst oder anderen Dingen oder Wesen erfleht, der steht außen vor.
So mögen wir manchmal andere Denominationen belächeln, wie sie ihren Glauben ausleben, doch sei dir gewiß, der Vater sieht uns allen ins Herz.
''Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.'' (Ps 139,23-24)
In diesem Sinne wünsche ich dir noch eine gesegnete Zeit, heute und bis in Ewigkeit.