Matth. 24,45-51: Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe? Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen: dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern
Jesus erzählt ein Alltagsgleichnis. Wir sollen uns vom Wecker ins Leben rufen. Ich las mal eine lustige Geschichte, die hierzu passt: Ein Rektor kommt nach einem Auslandsaufenthalt zurück in seine Schule. Alles war für seine Abwesenheit im Vorfeld durchorganisiert worden. Die Lehrer übernahmen seine Aufgaben. Eine Konrektorin hatte die Vertretung übernommen. Er erwartete bei seiner Rückkehr einen laufenden Schulbetrieb vorzufinden. Als er morgens zur Schule kam, herrschte eine Stille. Die Klassenzimmer waren dunkel und leer und im Lehrerzimmer brannte das Licht. Das Kollegium saß bei Kaffee und Kuchen und besah sich Urlaubsbilder und Kataloge von fernen Inseln. Was war geschehen? Statt die Kinder zu unterrichten, hatten sich die Lehrer im Lehrerzimmer zurückgezogen. Die Kinder blieben bald der Schule fern oder liefen im Ort herum. Der Rektor war entsetzt.
Was die Schule betrifft ist dies unmöglich, aber es ist auch ein Bild für unser Leben mit Jesus. Wir haben einen Auftrag und sollen Licht und Salz für die Welt sein. Nur was machen wir oft? Wir verstecken uns und leben im stillen Kämmerlein unsern Glauben. Wir sollen unseren Mitmenschen Jesus nahe bringen. Noch können sich die Menschen entscheiden. Statt dessen beschäftigen wir uns lieber mit uns selbst und unseren Zukunftsplänen.
Jesus macht uns Mut auf den Wecker zu hören und uns entsprechend zu verhalten. Er hilft beim Aufstehen und reagiert auf unsere vorsichtigen Versuche, mit ihm in Beziehung zu treten. Er schickt uns an die Arbeit in seinem Reich. Wir sollen und können Jesu Liebe unter den Menschen weitersagen. Bei dieser ''Arbeit'' sollte uns Jesus antreffen, wenn er wiederkommt. Das heißt Wachsein für Jesus. Das Beten im Garten Gethsemane vor der Festnahme Jesu zeigt uns, dass es den Jüngern auch schwer fiel, Jesus aber nicht wütend über sie war. Er gibt ihnen wiederholt Chancen.
Jesus macht uns Mut nicht vom Alltag treiben zu lassen. Wir sollen unser Leben auf ihn ausrichten und mit ihm gestalten. Der Zeitpunkt, an dem Jesus wiederkommt, ist unbekannt. Wir können uns nur so darauf vorbereiten, indem wir den Kontakt zu Jesus aktiv pflegen, unser Leben auf ihn ausrichten und seinen Willen als Licht und Salz in diese Welt zu bringen.