Wer erwachsen werdende Kinder hat, der merkt eines Tages, dass diese ihre Freiheit suchen. Bei Entscheidungen werden die Eltern nicht mehr (so oft) gefragt, die jungen Erwachsenen bleiben länger von zu Hause weg, kommen oft spät in der Nacht oder erst am nächsten Tag nach Hause. Urplötzlich geben sie bekannt, dass sie jetzt erwachsen genug seien und völlig in der Lage, sich alleine zu versorgen und in der nächsten Woche ganz ausziehen wollen. Andere ziehen aufgrund ihres Studiums, einer Ausbildung von zu Hause fort. Manche gehen im Streit. Manche werden rausgeworfen.
Vergessen wir Eltern bitte nicht, dass wir unsere Kinder zu selbständigen und eigenverantwortlichen Menschen erziehen wollen. Deshalb müssen wir damit rechnen, dass sie das Gelernte zu irgendeinem Zeitpunkt auch selbst umsetzen. Wir sollten ihnen diesen Wunsch zugestehen, sie dabei unterstützen und sie nicht für immer an uns binden wollen. Jeder Mensch braucht die nötige Freiheit um sich weiterentwickeln zu können. Wünschenswert ist es, dass wir ihnen vermitteln können, immer wieder für sie da zu sein, wenn sie etwas auf dem Herzen haben, uns um Rat fragen oder Hilfe suchen. Es ist für die jungen Menschen gut zu wissen, dass sie wieder aufgefangen werden.
''Gott fand Jakob in der Wüste, in der Öde, im Geheul der Wildnis. in der Einöde'' so steht es in 5.Mose 32,10 und weiter: ''Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel''. Gott, der Herr Israels wacht über sein Volk, wie auf seinen Augapfel. Israel ist Gottes Augapfel! Gott wacht über sein Volk wie ein Adler über seine Nestbrut; er scheucht sie auf, lehrt sie das fliegen und trägt sie (V.11).
Das Bild vom Adler gefällt mir sehr gut. Der Adler ist ein Tier, das ich automatisch mit dem Begriff der Freiheit verbinde. Gottes Wachen über sein Volk gefällt mir sehr gut. Und so will auch ich meine Kinder erziehen, ihnen ihre Freiheit geben, sie bei ihren Gehversuchen unterstützen, sie dabei beraten, sie im Gebet begleiten, mich für ihren Flug interessieren und ganz bestimmt da sein, wenn sie fallen. Ich möchte ihnen die Sicherheit geben, dass sie sich auf mich verlassen können.
Ich möchte ihnen auch vermitteln, auf was ich mich selbst verlasse, auf Jesus Christus, der mir hilft, der mich berät, der mir die Freiheit gibt, eigene Wege zu gehen und der doch da ist, wenn ich mich verlaufe. Auf ihn darf und kann ich mich verlassen. Das möchte ich meinen Kindern vermitteln.
Gott möge mir und allen Eltern hilfreich dabei zur Seite stehen!