War gestern mal wieder bei meiner Familie (die Nähe noch ein wenig ausnutzen) und irgendwie...
Vor einiger Zeit ist ja unsere Hündin gestorben und doch denke ich jedes Mal, dass sie noch da ist. Ertappe mich bei dem Gedanken, ob jetzt gleich die Frage kommt, ob ich nach dem Essen mal eben ''mit dem Hund rausgehen'' kann. Oder mir liegt die Frage auf der Zunge, ob Rica ins Wohnzimmer darf, wenn ich gerade aus dem Treppenhaus komme. Beim Essen bleibt die Käsekante übrig und ich bin versucht, meinem Bruder zu sagen, er soll sie doch lieber Rica geben.
Seltsam, wie man sich doch dran gewöhnen kann. Sie ist mir so gegenwärtig und doch ist sie nicht mehr da. Im Hundehimmel, oder wo auch immer sie jetzt ist. Tot halt, nicht mehr hier.
Dann denke ich darüber nach, wie oft mir Gott so gegenwärtig ist. Wenn ein Hund stirbt, dann ist er weg, ich glaube nicht daran, dass seine Seele jetzt irgendwo im Raum herumschwebt - aber Gott?
Gott ist Geist, er ist da auch wenn ich ihn nicht sehe. Er ist gegenwärtig.
Ich weiß das - eigentlich. Und doch lebe ich manchmal als wäre er nicht da.
Nein, Gott kratzt nicht an meiner Tür, weil er in den Garten will. Gott will auch nicht gekrault werden und Gott isst keine Käsekanten.
Aber ist da nicht manchmal eine leise Stimme, die mich um Aufmerksamkeit bittet?
Eine Berührung im Herzen, etwas worauf mein Blick fällt oder ein Gedanke der mir in den Sinn kommt...
Gott ist da! Und ich wünschte, es wäre mir wieder mehr in meinem Bewusstsein, mehr ''gewohnt'', das er gegenwärtig ist. Einfach logisch, das er mein ständiger Begleiter ist - hm, oder ich seine Begleiterin?....