Wir leben in einer Gesellschaft die oftmals sehr in Schwarz-Weiß-Malerei abdriftet. Sowohl im Kleinen als auch im Großen. Da macht ein Kaufhaus Reklame mit dem Spruch: ''Gut ist uns nicht gut genug'' oder ''Ich bin doch nicht blöd''. Jetzt während der Fußball-WM zählt auch nur das nackte Ergebnis und weniger wie es dazu gekommen ist. Nicht jeder wird für das was er tut gerecht belohnt oder bestraft (reguläre oder irreguläre Tore, gelbe und rote Karten). Nicht immer gewinnen die Besseren. Wir unterteilen ständig in falsch und richtig, in gut und schlecht und in erfolgreich und nicht erfolgreich. Ebenso in gut und böse, klug und einfältig, reich und arm usw. Und nicht selten sind wir hierbei unser eigener Maßstab. Gott gefällt es überhaupt nicht wenn man Gutes schlecht macht und Schlechtes gut (Jesaja 5,20). Daß wir nicht selten so sind und handeln liegt auch daran, daß wir eben nicht sehen und erkennen, was wirklich hinter einer Sache steht. Der Mensch sieht nur was vor Augen ist, aber Gott sieht unser Herz an (1. Samuel 16,17). Es geht nicht gerecht zu auf Erden - das ist eine Tatsache! Es gibt Gerechte (durch die Gnade der Erlösung) die leiden viel und gehen in ihrer Gerechtigkeit vielleicht sogar unter und es gibt Gottlose, die leben lange und erfolgreich in ihrer Bosheit (Prediger 7,14-15). Was rät uns der Prediger? Wir sollen nicht allzu gerecht sein und zu sehr den Maßstab von Gut und Böse anlegen (Vers 16).
Warum? Wir könnten daran kaputt gehen - eine ernste Warnung wie ich finde. Es hat nichts mit ''Jenseitsvertröstung'' zu tun wenn wir als Christen auf Gottes Gerechtigkeit hoffen. Wir sollten aber nicht erwarten daß Gott jedes Unrecht, jede Oberflächlichkeit und jede Fehleinschätzung sofort und ''stehenden Fußes'' korrigiert. Nicht nur in der Welt sondern auch untereinander unter Christen wenn es um Meinungen, Ansichten und Auslegungen geht um die wir uns nicht streiten sollen (Römer 14,1). Es ist tatsächlich so, daß ''das letze Hemd keine Taschen hat'' wie man umgangssprachlich sagt. Was vor Gott zählt ist unsere Einstellung zu Jesus Christus, unserem HERRN und Erlöser. ER ist die letzte, gültige und ewige Instanz in allen Fragen des Lebens und Glaubens. Was soll unsere erste Priorität sein - ganz praktisch? Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Gott (Micha 6,8). Übung macht den Meister. Der wahre Gewinner ist derjenige, der sein Heil und seinen Segen allein in der Person Jesus Christus finden durfte. Ganz egal ob er in seinem Leben äußerlich zu den Verlierern oder Gewinnern zählt. Vor Gott sind andere Dinge wichtiger. Wir Christen sind letztlich keineswegs von Menschen abhängig, auch wenn es uns zwischendurch so vorkommt. Gott will auch das wir uns in einigen Dingen anpassen und manches auf Erden annehmen (1 Petrus 2,13). Aber innerlich (geistlich) sind wir frei. Nichts geschieht umsonst und wir haben die Freiheit zur Unterordnung weil wir die Wahrheit in uns tragen (Johannes 8,32). :-)