Was ist ein echter Glaube? -|- Andacht von Jörg Bauer (Daily-Message-Archiv, 07. Mar 2024)

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Andacht Archiv-Nr. 7836

für den 07. Mar 2024 - Autor:

Was ist ein echter Glaube?

''Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft''.

1. Korinther 2, 2-5 *©*
 

Die Weisheit und das Wissen der Menschen hat sicherlich seine Berechtigung. Immerhin wurden dadurch viele produktive Dinge erdacht und erschaffen, von denen wir ja irgendwie auch alle mehr oder weniger profitieren. Wenn Paulus schreibt, daß der Glaube inhaltlich nicht auf menschlicher Weisheit beruht, dann ist das sozusagen ein klares Signal nach innen (für die Christen) und ebenso nach außen (für die Ungläubigen). Als gläubige Menschen müssen wir davon wegkommen zu meinen, daß der Glaube und die Erkenntnis des Glaubens nur darauf beruht, daß ich mir das intellektuell angeeignet habe. Als warnendes Beispiel mag hier gelten, daß man heutzutage sogar Theologie studieren kann und dennoch ungläubig bleibt.

Wenn sich einer etwas auf sein Hintergrundwissen, seinen Eifer und seine Ernsthaftigkeit in Glaubensdingen hätte einbilden können, dann war es Paulus. In Philipper 3, 3-11 schreibt er: ''Denn ''wir'' sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht verlassen auf Fleisch, obwohl ich mich auch des Fleisches rühmen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne sich auf Fleisch verlassen, so könnte ich es viel mehr, der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer, nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird. Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten''.

Nicht daß Eifer in Glaubensdingen stets etwas Schlechtes wäre, aber es kann einen mit der falschen Einstellung letztlich weiter von Gott und den Glaubensgeschwistern entfernen, als es positiv ist. Die innere Veränderung des Pharisäers Saulus von Tarsus zu Paulus, dem Apostel Jesu Christi ist eine sehr bemerkenswerte Geschichte, die uns auch für unser persönliches Glaubensleben in der Nachfolge viel zu sagen hat. Was Paulus tat, nachdem ihm Jesus auf dem Weg nach Damaskus begegnete (Apostelgeschichte 22, 6-11) war ein geistliches Abwägen. Das Ergebnis war, daß er sich für seinen blinden Eifer schämte und seine neuen Glaubensgeschwister um Vergebung bat. Wenn wir heute mit Ungläubigen oder auch religiös Andersdenkenden zu tun haben, sollten wir sicherlich die Fakten des Evangeliums kennen und aussprechen, aber auch hier werden wir ''mit überredenden Worten menschlicher Weisheit'' nichts erreichen und statt Einsicht oft nur Streit und Widerworte provozieren.

William McDonald schreibt: „Der Inhalt der Botschaft des Paulus war: »Jesus Christus, und« er »als gekreuzigt«. »Jesus Christus« bezeichnet die Person, während »als gekreuzigt« auf sein Werk verweist. Die Person und das Werk des Herrn Jesus sind die Grundlage des christlichen Evangeliums. Paulus betont weiter, daß seine persönliche Erscheinung weder beeindruckend noch anziehend war. Er lebte »in Schwachheit und mit Furcht und in vielem Zittern« bei den Christen. Der Schatz des Evangeliums lag in einem irdenen Gefäß verborgen, damit die hervorragende Kraft »auf Gottes Kraft beruhe« und nicht auf der des Paulus. Er selbst war ein Beispiel dafür, wie Gott Schwaches gebraucht, um die Mächtigen zu verwirren. Weder die »Rede« des Paulus noch seine »Predigt« bestand in »überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft«. Einige Ausleger sind der Ansicht, daß »Rede« sich auf die Inhalte bezieht, die Paulus vermittelte, und daß mit »Predigt« die Darstellungsweise der Inhalte gemeint ist. Andere definieren »Rede« als Zeugnis gegenüber Einzelnen und »Predigt« als Botschaften an größere Gruppen. Nach den Maßstäben dieser Welt hätte Paulus niemals einen Rednerwettbewerb gewonnen. Trotzdem benutzte der »Geist« Gottes die Predigten, um Menschen von der Sünde zu überführen und sie zur Umkehr zu Gott zu führen. Paulus wusste, daß immer große Gefahr bestand, daß seine Zuhörer an ihm selbst und seiner Person interessiert waren, statt an dem lebendigen Herrn. Er war sich bewusst, daß er selbst nicht segnen oder retten konnte, und beschloss, daß er die Menschen dazu führen wollte, nur auf Gott zu vertrauen, statt »auf Menschenweisheit«. Alle, die das Evangelium verkündigen oder das Wort Gottes weitergeben, sollten dies zu ihrem wichtigsten Ziel erklären“.

Es geht letztlich darum, daß wir Gott zum Glauben brauchen. Und das sowohl vor unserer Bekehrung und auch erst recht danach. Wir haben keinerlei Grund uns auf irgendetwas etwas einzubilden. Selbstgefälligkeit ist so ziemlich das Letzte was wir für einen geraden Glauben und eine gesunde Lehre benötigen. In Offenbarung 3, 17-19 steht: ''Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße''! Glaube hat das Kennzeichen und den Inhalt einer Beziehung. Es geht um Liebe, Vergebung, Gehorsam, Vertrauen, Hingabe, Mut, Aufrichtigkeit und Hoffnung. Das sollen wir glaubwürdig in der Praxis leben. So sind wir dann nach innen und außen ein Zeugnis für den lebendigen Gott, der uns sieht und uns allein durch seine Kraft auf Grundlage seiner Gnade ans Ziel bringen wird. Charles H. Spurgeon schrieb hierzu: ''Nicht ich kann Gnade anwenden, sondern die Gnade wird auf mich angewendet''. Ein Anspruch auf Gnade besteht nicht, sonst würde es nicht ''Gnade'' heißen, sondern ''Rückvergütung''. Der geschenkte Glaube berechtigt mich an der Gnade im Evangelium teilzuhaben - das ist der Grundstock für alles Weitere.

In 1. Korinther 3, 9-11 schreibt der Apostel Paulus: ''Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Ich nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus''. Und das ist alles andere als menschliche Weisheit. Paulus betonte immer wieder daß der gekreuzigte Jesus unsere Rettung ist – sonst nichts! Darum kann man den Namen Jesus Christus noch so oft und viel in den Mund nehmen und in noch so vielen Religionen, Ideologien und Weltanschauungen eine Rolle spielen, nützt es mir nichts ohne Glauben an das Opfer Jesu am Kreuz. Wenn der Sohn Gottes (so nannte sich Gott als er als Mensch auf Erden war) uns nicht als der gekreuzigte Messias durch Glauben zum Heil wird (zur Vergebung der Sünden), dann kennt uns Gott nicht und wenn wir uns noch so sehr auf den Namen Jesus Christus berufen (Lukas 13, 22-30). Durch Glauben an das Lamm Gottes werden wir selig!

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