Wir feiern ein Sommerfest auf meiner Arbeit und ganz viele Leute sind da. Darunter ist Einer, der möchte mich gern mal persönlich kennenlernen. Er geht zu meinem Kollegen und fragt: ''Ist Frau Sabat da?'' ''Ja!'' sagt mein Kollege: ''Ihr Auto steht auf dem Hof und gesehen habe ich sie heute auch schon, aber wo sie jetzt genau ist, kann ich Ihnen nicht sagen - sie schwirrt hier irgendwo rum. Sie werden sie schon finden.''
Kennt Ihr solche Situationen? Ihr sucht jemanden und der ist auch da, aber er wird Euch nicht ''auf dem Silbertablett präsentiert'', sondern Ihr werdet aufgefordert, ihn zu suchen. Genau das macht Gott auch, mit diesem Bibelvers. Er hat keine ''feste Adresse'' (Luther könnte sich sogar einen Gottesdienst im Schweinestall vorstellen ;-) - Gott ist überall, insbesondere überall dort, wo Menschen sind - er ist dem Menschen nah, auch wenn wir ihn nicht gleich sehen, er uns nicht ''auf dem Silbertablett präsentiert'' wird.
Er will sich von uns finden lassen, weil er eine ganz persönliche, lebendige Beziehung zu uns haben möchte, in der auch wir aktiv sind!
Wenn wir also nach Menschen suchen, dann kann das manchmal sehr schnell zum Erfolg führen und manchmal dauert es einfach etwas länger. Die gesuchte Person bleibt uns etwas länger ''verborgen''. Wenn wir aber wissen, dass der Mensch, nach dem wir suchen da ist und unsere Suche daher Sinn und Ziel hat - wer würde dann vorschnell aufgeben? Würden wir nicht die Herausforderung annehmen und weitersuchen, bis wir ihn gefunden haben - weit kann er/ sie ja nicht sein. Warum also geben wir bei der Suche nach Gott so leicht vorschnell auf?
Eine mögliche Erklärung: Wenn wir Menschen suchen, helfen wir uns, indem wir uns ''durchfragen'' bis wir ihn/sie gefunden haben.
Fragen wir auch auf unserer Suche nach Gott bei anderen nach? Warum nicht?
Und geben wir Fragenden Zeugnis, dass wir Gott ''gesehen'' haben?
Vielleicht ''sehen'' wir ihn jetzt auch gerade nicht, aber wir könnten berichten von unseren Erlebnissen mit dem erfahrbaren Gott und vielleicht auch wie wir ihn gefunden haben. Dadurch können wir sowohl den Anderen, als auch uns selbst ermutigen. Gott ist da - Ich habe ihn erlebt! So können wir für andere zum ''Wegweiser'', Ermutiger und vielleicht auch zum Begleiter werden auf seiner, auf meiner, auf unserer Suche nach Gott. (Der hl. Benedikt von Nursia bezeichnete sich immer als ''Suchenden''. Die Suche nach Gott ist also eine Lebensaufgabe, weil er immer größer ist, als wir denken ;-)
Lasst uns doch Heute einmal einem anderen erzählen, wo wir Gott erlebt haben, um ihn zum Suchen zu ermutigen und lassen wir uns den Mut, Gott trotz mancher ''Verborgenheit'' zu suchen nicht nehmen - Er ist da! Dir ganz nah! Jetzt und immer.