Vor ein paar Tagen habe ich meine beiden Kinder gebeten mal einen Wunschzettel für Weihnachten zu schreiben. Die kleinere von Beiden fing an und hörte erst auf, als der ganze Zettel vollgeschrieben war. Meine andere Tochter schaffte es mit Müh und Not, gerade einmal vier kleine Wünsche auf den Zettel zu bringen.
Tja, bei der einen hab ich nun freie Auswahl, was ich ihr davon alles schenken kann, bei der anderen muß ich mir halt noch mehr überlegen, was gar nicht so einfach ist, da sie nicht bei mir wohnen. Es ist ja sicher nicht so, daß sie wunschlos glücklich ist (welches Kind ist das schon?), aber ihr fällt halt nichts ein.
Wenn ich so überlege stelle ich fest, daß dies auch zwei verschiedene Phasen von mir sind. Manchmal, wenn ich bete, ströhme ich fast über, so viele Wünsche und Bitten habe ich an Gott. Ich schäme mich manchmal schon fast dafür, ihn so zu belästigen.
Ein anderes Mal will ich beten und es kommt mir kein rechtes Wort in den Sinn. Es ist nicht so, daß ich dann keine Bitten an Gott hätte, sie sind nur zu verschwommen, zu unklar, um sie in richtige Worte fassen zu können.
Aber im Gegensatz zu mir, der ich jetzt kräftig nach Geschenken für meine Tochter suchen muß, ist das bei Gott ganz anders. Er kennt meine Gedanken, Nöte und Bitten, auch ohne daß ich sie aussprechen kann. Er sieht tief in mein Herz hinein und weiß es lange, bevor ich die passenden Worte dafür finde.
Kennt ihr das auch, daß euch beim Beten die Worte fehlen?
Doch ich kann mich darauf verlassen, daß der Heilige Geist durch mich spricht. Es sind nicht meine Worte, die ich im Gebet spreche - und es ist auch nicht mein Schweigen. Wenn ich bete, habe ich einen Fürsprecher bei Gott. Der Heilige Geist redet durch mich, durch meine Worte und auch durch mein Schweigen.
Ist das nicht einfach genial?
Ich wünsche euch noch einen gesegneten Tag