Ostern ist laut Kalender vorbei. Doch für uns Christen ist das schönste Geschenk an uns sehr frisch wieder ins Gedächtnis gerufen worden.
Karfreitag machte uns wieder klar: egal welche Sünde, sie trennt uns von Gott. Wir sind täglich Sünder und bedürfen täglich seiner Gnade und die Ausradierung der Fehler. Nur wir müssen aktiv werden. Ostern ist die ER-LÖSUNG.
In einer Osterpredigt sagte ein Pfarrer, dass wir in einer Palliativgesellschaft leben. Wir vermeiden mit allen Mitteln die Schmerzen und unterdrücken sie lieber. Die Ursache bekämpfen wir lieber später, wenn überhaupt. Der Alkoholiker will die Sorgen ertränken, aber das klappt nicht und so gehen wir seelisch an der Ursache kaputt. Die Menschen setzen sich ohne Gott weltliche Grenzen. Das Zeitliche ist für sie begrenzt.
Im Hauskreis haben wir uns den Ablauf des Ostergeschehens und die Reaktionen der Jünger, die Jesus begegneten, genauer angesehen. Dabei stellten wir fest, dass die Osterfreude sich erst entwickelte, durch die Erlebnisse. Die Frauen wollen den Leichnam balsamieren, aber Jesus lebt. Sie erzählen es den Jüngern. Petrus und Johannes rennen zum Grab: LEER. Jesus begegnet den Emmaus-Jüngern. Die ersten Reaktionen sind vielfach Unverständnis und Unglaube. Was mag ihnen durch den Kopf gehen: die traurigen Erlebnisse vom Tod Jesu, wie geht es nun weiter ohne ihn; was passierte mit dem Leichnam; wenn er lebt, warum sehen wir ihn nicht; warum kommt er nicht zu uns….. Ein Gedankenkarussell ohne richtige Ordnung. Nach und nach bekommen sie den klaren Blick.
Die Emmaus-Jünger bekamen den Durchblick beim Abendmahl, ob wohl es ihnen beim seelsorgerlichen Gespräch schon warm ums Herz wurde. Sobald sie ihn erkennen, ist er verschwunden. Thomas ist beim ersten Erscheinen bei den Jüngern im verschlossenen Raum nicht dabei. Er zweifelt, als ihm seine Freunde vom Besuch erzählen. Er will die Wunden sehen bzw. anfassen. Warum ist Thomas beim ersten Treffen nicht dabei? Haben die restlichen Jünger Angst in die Öffentlichkeit zu gehen, Thomas aber nicht? Mut? Die Bibel sagt nicht, wo er ist.
Petrus wird dreimal gefragt, ob er Jesus liebt. Das macht ihn traurig, aber Jesus weist ihn nicht von sich. ER gibt jedem eine Chance weiter an Jesu Reich zu mitzubauen. Weide meine Schafe / hüte meine Lämmer: Schafe und Lämmer könnten verschiedene Aufgabenbereiche sein. Weide bedeutet: ernähre sie; hüte bedeutet: beschütze sie. Beschützen und ernähren können sehr wichtige Aufgaben sein. Durch unsere Schuld sind wir nicht nur zu niedrigen Aufgaben degradiert.
Petrus will auch wissen, was mit dem anderen Jünger passiert. Jesus sagt: das geht dich nichts an, kümmere dich um deine Sachen. Joh, 21,21/22:„Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem?; Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!“ Wir sollen andere nicht beurteilen. Wir können anderen auch nicht Gott beweisen. Wir können IHN nur den anderen näherbringen und sie auf IHN neugierig machen. MEIN HERR und MEIN GOTT kann nur Thomas sagen, weil er ihn erkannt hat und eine persönliche Beziehung zu Jesus hat.
In Joh.14,5-6 steht: „Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?;Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Thomas weiß nicht, wo Jesus hingeht, aber durch seine Frage sagt Jesus den Satz: ICH BIN DER WEG.
Zur Überschrift erzählte ein Pfarrer die Geschichte: Ein Häftling bittet um ein Gnadengesuch. Es wird mit der ersten Zeile abgelehnt und er muss im Gefängnis bleiben. Für uns Christen ist das Komma um eine Stelle nach links verschoben. Dadurch verändert sich die Bedeutung. Gott schenkt uns das Gnadengeschenk und dadurch wird unser persönliches Gefängnis unmöglich. Der Tod hat einen Grund, aber durch ihn werden wir auferstehen.
Ostern starb nur einer: der Tod. Ostern ist das Fest der Freude. Diese Freude gilt nicht nur an den beiden Feiertagen, sondern das ganze Jahr über.