Wenn der Glaube in sich tot ist... -|- Andacht von Jörg Bauer (Daily-Message-Archiv, 23. Dec 2023)

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Andacht Archiv-Nr. 7761

für den 23. Dec 2023 - Autor:

Wenn der Glaube in sich tot ist...

''So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber''.

Jakobus 2,17 *©*
 

Der Jakobusbrief wurde von Martin Luther einmal als ''stroherne Epistel'' bezeichnet, weil er so schwerwiegende Unterschiede zu anderen (paulinischen) Aussagen der Bibel offenbarte. Der Brief war und ist in dieser Hinsicht vielleicht für manche ''schwer verdaulich'' gewesen. Dort werden die Werke so stark und deutlich betont (eingefordert), daß der Eindruck entstehen kann, daß die Erlösung aus den Werken, und eben nicht allein durch den Glauben an das Evangelium Jesu Christi kommt. Scheinbar widersprechen sind Paulus und Jakobus in ihren Briefen? Aber so ist es nicht. Jakobus war der Halbbruder von Jesus (also Maria und Josef seine Eltern). Der Brief von Jakobus (gestorben 62 n. Chr.) ist der älteste Brief des Neuen Testamentes und entstand demnach vor den Briefen von Paulus. Erst seit der Auferstehung Jesu, zählte auch Jakobus zu den Christen, vorher hatte er seine Zweifel. Worum ging es Jakobus und worum Paulus? Paulus widerlegte in seinen Briefen (vor allem im Römerbrief) die Gesetzlichkeit und predigte die Rechtfertigung allein aus Glauben (Römer 10,10: ''Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet''). Jakobus ging es um das praktische Leben des bereits von Gott Gerechtfertigten. Er baute auf das auf, was Paulus noch vor hatte zu schreiben und zu lehren. Jakobus ging es weiterhin darum, gegen die falsche Vorstellung zu kämpfen, daß man als Gerechtfertigter sich an gar nichts mehr zu halten hat. Entsprechend schreibt er in Jakobus 4, 15-17: ''Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. Nun aber rühmt ihr euch in eurem Übermut. All solches Rühmen ist böse. Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde''. Paulus ging es um den Freispruch, den wir durch das Evangelium erhalten und Jakobus ging es um den Beweis dieser von Gott verliehenen Rechtfertigung durch Werke der Liebe und des Glaubens.

Es geht also um einen lebendigen und um einen toten Glauben! Zwei sehr unterschiedliche Arten des Glaubens. Der eine mit geforderten Konsequenzen (lebendig) und der andere mit heißer Luft (tot). Der Glaube an die Errettung und Erlösung auf Golgatha ist das Mittel zur Rechtfertigung vor Gott zur Vergebung der Sünden. Die Werke danach sind der Beweis davon - weil Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,17). Wie diese Werke nun aussehen und wie man sie erkennen und beurteilen kann (sollte) steht auf einem anderen Blatt. Man kann tatsächlich schnell falsche Schlussfolgerungen ziehen, aber auch ebenso schnell (durch Argwohn) von sich selbst und seiner eigenen Unlebendigkeit ablenken. Aber fest steht, daß der echte, rechte und gesegnete Glaube Früchte hervorbringt, der viel mit Liebe und wenig mit Gleichgültigkeit und Egoismus zu tun haben muss. In Hebräer 13,16 lesen wir: ''Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott''. Jakobus ging es also nicht um Errettung, sondern um die guten Werke eines lebendigen Glaubens. Er hat hier seinen Finger in die Wunden lauer Christen gelegt und falschen Vorstellungen eines Christenlebens Einhalt geboten. Man kann beim lesen des Römerbriefes tatsächlich zu einem verzerrten Bild des Glaubens kommen und in der Passivität sein Leben mit Gott zu leben versuchen. Das funktioniert nicht. Glaube muss sichtbar werden (in erster Linie vor Gott) - wie anders sollte es gehen? Wir bekommen von Gott jede Unterstützung um Gutes in seinem Namen zu tun - vor allem an den Glaubensgeschwistern (Galater 6,9-10: ''Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen''). Seid gesegnet im Wort und in der Tat!

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