Sicherlich kennen sie das Vertrauensspiel, dass einem die Augen verbunden werden und man sich auf andere verlassen muss, um nicht zu stolpern oder irgendwo anzustoßen. Bedingungsloses Vertrauen auf die führende Person ist dafür notwendig. Der „Blinde“ spürt die Hilflosigkeit und die Abhängigkeit zum anderen. Wie entspannend ist es, wenn man nach der Vertrauensprüfung wieder sehen kann.
Jesus hat auch einen Blinden geheilt. Er war blind geboren. Nach seiner Heilung versucht er gar nicht, die Heilung zu erklären. Er ist auch nicht in der Lage, die Heilung medizinisch zu erklären. Er will es aber auch nicht. Er weiß, er war blind und kann nun sehen. Es ist kein Traum, sondern Realität. Täglich darf er sich nun über das neue Leben freuen.
Jesus hatte in den obersten Reihen Feinde. Der Geheilte bezeugt ganz bestimmt und ruhig, was geschah und er dabei empfunden hat. Er lässt sich nicht manipulieren. Er bleibt dabei: Ich war blind und jetzt sehe ich – durch die Heilung durch Jesus.
Der Geheilte weiß, was es heißt, nicht die Schönheit der Schöpfung nicht zu sehen. Lange Zeit musste man ihm die Schöpfung beschreiben oder er konnte sie fühlen, riechen oder hören. Durch Jesu Heilung kann er dies alles sehen und er erfuhr Jesus. Er lernte ihn kennen. Er sah ihn!!! Diese Veränderung in seinem Leben kann man nicht verleugnen.
Die Geschichte ist auch ein Bild für eine Umwandlung zu Gott, die im Innern eines Menschen stattfinden kann, darf und soll. Der Glaube ist keine Theorie, die man erklären kann. Der Glaube ist eine sichere Überzeugung. Diese Überzeugung wird durch persönliche Erlebnisse und Erfahrungen gestärkt. Diese Erlebnisse prägen unseren Glauben und unseren Lebenswandel.