In Römer 13, 10-11 steht: ''Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden“. Gott hat etwas von sich selbst in den Menschen hineingelegt - nämlich die Fähigkeit zur Liebe. Und auch darunter zu leiden, wenn diese Liebe nicht immer erwidert oder missverstanden wird. Das Beispiel Josef passt hier sehr gut. Gott ist die Liebe (1. Johannes 4,8) und wir Menschen dürfen das tun, was er ist. William McDonald schreibt in seinem Bibelkommentar: „»Die Liebe« will den »Nächsten« niemals schädigen. Sie sucht aktiv das Wohlergehen und die Ehre aller. Deshalb erfüllt jemand, der in Liebe handelt, wirklich die zweite Tafel »des Gesetzes«. Der Rest des Kapitels ermutigt uns zu einem Leben der geistlichen Wachsamkeit und der sittlichen Reinheit. Die Zeit ist knapp. Das Zeitalter der Gnade neigt sich seinem Ende zu. Unsere knappe Zeit verlangt, daß wir alle Gleichgültigkeit und Trägheit überwinden. »Unsere Errettung« ist »näher« als je zuvor. Der Erlöser wird bald kommen und uns ins Vaterhaus führen“. So wie Gott der Mittelpunkt aller Schöpfung ist, so ist die Liebe der Mittelpunkt allen Lebens. Wenn man einen anderen Menschen von Herzen liebt, dann spürt und erkennt man, was für eine Macht, Kraft, Dynamik und Fülle dahinter steckt. Liebe ist stark wie der Tod (Hohelied 8,6) und dem Tod kann man sich nicht entziehen als Mensch. Mit der Entscheidung Gottes Mensch zu werden (sein Ebenbild) hat die Liebe ihren ultimativen Höhepunkt erreicht (Philipper 2,6-8). Das Böse (die Gottesferne) das wir zu erwarten gehabt hätten durch unsere Sünden (ewige Verlorenheit) hat Jesus Christus für uns überwunden.
Warum? Weil die Liebe dem Nächsten nichts Böses tut. Die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten und durch seine Wunden sind wir heil geworden (Jesaja 53,5). Das kann man nicht oft genug betonen. Das ewige Geheimnis der Gottheit wird durch Tod und Auferstehung Jesu Christi zu einem Gegenstand der alle Dimensionen und Vorstellungen sprengt: ''Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben'' (1. Korinther 2,9). Die Liebe Gottes tut uns nicht nur nichts Böses, sondern so viel Gutes, daß man es nicht in Worte fassen kann. Und das nicht erst im Himmel. Selbst die Bosheit in Gestalt (der Teufel) kommt gegen die Macht der Liebe nicht an. Gott hat den Satan durchaus ernst genommen und wollte ihm gewiss keine ''Katze im Sack'' andrehen indem er die Menschen erschuf die er wiederum verführen durfte. Gott ließ es zu. Durch das Gesetz wurde dem Menschen die Sünde erst bewusst (Römer 3,20). Vorher konnte er zwischen Gut und Böse nicht unterscheiden. Die Schuld wurde offenbar - ganz gewaltig - auch bei dir und mir. Der Unterschied zum Teufel ist, daß wir verführt wurden. Verführung und Manipulation macht unsere Schuld nicht kleiner, aber die Gnade für den, der sie will, umso größer! Liebe ist, nicht auf das Seine zu sehen, sondern auf das, was dem anderen dient (Philipper 2, 3-4: ''Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient''). Gott hat das getan; der Teufel nicht! Liebe aus reinem Herzen, aus gutem Gewissen und ungefärbtem Glauben ist das Allerwichtigste und Beste was wir als Christen tun können. Jesus sei Dank, der des Gesetzes Ende ist. Wer an ihn glaubt, der ist gerecht (Römer 10,4)!