Der Wille Gottes ist immer die persönliche Wahrheit und geistliche Realität im Leben eines Kindes Gottes - ganz individuell und persönlich und niemals zu spät. Ein Christ kommt nie zu spät weil ihm der ewige Gott vorangeht. Gott steht also nicht umgangssprachlich hinter uns, sondern geht mit uns und lässt uns durch den Geist fest stehen und aufrecht wandeln. Wir folgen Jesus nach und nicht Jesus folgt uns - wohin könnten wir Gott auch führen? Auch im Gebet und der Fürbitte und allem, was das Leben eines Christen ausmacht. Darum gilt: ''Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren'' (Johannes 12,26). Wir können im Gebet Gott also nicht vorschreiben was ER tun soll und wie er dem Einzelnen begegnet. Also konkret, was er ihm wann und wie erspart, schenkt oder zumutet. Wenn wir dann trotz unseres Gebetes manchmal erleben, daß etwas nicht so geschieht wie wir dachten, heißt das nicht unbedingt, daß Gott das Gebet nicht erhört hat. Je näher wir Gott im Geist sind, desto mehr wird sein Wille auch unser Wille und wir können bitten was wir wollen - es wird uns geschehen (Matthäus 21,22). Was uns wichtig ist, darf uns auch etwas kosten (Psalm 35,15). Ob man mit ''links'' um etwas ''ringen'' kann? Gewiss nicht! Um Frucht dürfen wir Gott immer bitten , denn gute Werke in der Erkenntnis und Wirklichkeit Gottes schenken uns geistliche Weisheit und Einsicht (Kolosser 1, 9-11). Wer diese Weisheit ''erwerben'' will, der tut gut, ''denn der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit und erwirb Einsicht mit allem, was du hast'' (Sprüche 4,7). Fürbitte ist etwas, was nur aufgrund des Wirkens durch den Heiligen Geist zur Entstehung kommen kann. Kein Mensch kann für einen anderen im Glauben vor Gott treten ohne den Heiligen Geist. Ohne den Geist Gottes kann ich weder glauben noch fürbitten. Fürbitte gehört zum praktischen Teil eines Christenlebens. Gott sucht Fürbitter! Und ER wundert sich tatsächlich über uns, wenn wir uns hier verweigern und dieser Liebes-Dienst für uns einfach nicht wichtig ist. Das wäre dann auch ein Zeichen dafür, daß wir uns selbst zu wichtig nehmen und uns vor allem selbst der Nächste sind. Was ist die Motivation für einen Fürbitter? Es ist die Barmherzigkeit (Lukas 10, 29-37). Eine wahrhaft göttliche Eigenschaft. Fürbitte brauchen wir alle und Gott ist auch nicht genervt wenn wir viel beten und auch immer wieder um Kleinigkeiten bitten. Gott wundert sich wenn wir das nicht tun. Es kommt nicht auf die Größe unserer Bitte an. Und es kann passieren, daß Gott zornig wird über unsere Teilnahmslosigkeit (Hesekiel 22,30-31).
Bei Gott gilt Gnade vor Recht - und bei dir? Wir sollen diejenigen die uns verfolgen segnen und ihnen nicht fluchen (Römer 12,12-14). Fürbitte gilt also nicht nur den Glaubensgeschwistern sondern jedem Menschen dem wir begegnen und der uns berührt (wie und wo auch immer). Unser großes Vorbild auch gerade in der Fürbitte ist Jesus Christus. Lies einmal das hohepriesterliche Gebet (Johannes 17). In allen seinen Taten, Wundern und seinen Worten hat Jesus nie an sich gedacht, sondern stets die anderen Menschen im Sinn gehabt. Wenn wir leiden, sollen wir beten, ist jemand krank, soll er die Ältesten rufen daß sie für ihn beten, haben wir gesündigt, sollen wir der Person unseres Vertrauens unsere Verfehlungen beichten und gemeinsam vor Gott um Vergebung bitten. Das ernstliche Gebet eines Gerechten vermag viel. Es vermag tatsächlich viel (Jakobus 5,13-16). Es liegen wunderbare Verheißungen auf dem gemeinsamen Gebet (Matthäus 18,19-20). Was könnte nicht alles geschehen wenn zwei oder drei Glaubensgeschwister für einen anderen ernstlich beten? Paulus ermahnte die Gemeinden vor allen Dingen die Bitte, das Gebet, die Fürbitte und die Danksagung ernst zunehmen und zu praktizieren (1. Timotheus 2, 1-4). Gott will daß allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Ich bin daher überzeugt daß ernstliche und beständige Fürbitte auch einen Ungläubigen zu seiner Zeit offen machen kann für das Evangelium. Alles ist möglich dem, der glaubt! Charles H. Spurgeon schrieb einmal: „Es ist ein sehr großes Vorrecht, das uns verstattet ist, für unsre Mitmenschen zu beten. Das Gebet muß bei einem jeden notwendigerweise mit persönlichen Bitten beginnen, denn bis der Mensch selbst von Gott angenommen ist, kann er nicht als Fürbitter für andre handeln; und hierin liegt ein Teil der Trefflichkeit der Fürbitte, ist für den Menschen, der sie richtig übt, ein Merkmal innerlicher Gnade und ein gutes Zeichen vom Herrn. Du magst gewiss sein, daß dein König dich liebt, wenn Er dir erlaubt, ein Wort für deinen Freund an Ihn zu richten. Wenn das Herz weit geworden ist in gläubigem Flehen für andre, so mögen alle Zweifel über die persönliche Annahme bei Gott aufhören; Er, der uns antreibt zu lieben, hat uns sicherlich diese Liebe gegeben, was für einen besseren Beweis seiner Gunst können wir wünschen...''?