Stille…
Als ich das Haus betrete, umfängt mich Stille.
Das bin ich nicht gewöhnt, normalerweise empfängt mich Unruhe, Nervosität, Ängstlichkeit,
und auch Rastlosigkeit, doch hier …
Stille
…
Es kommt endlich ein leises „hallo“, dann …
… .
Ich komme zweimal die Woche und immer wieder diese Stille,
keine Wörter,
keine Gesten,
kein Blickkontakt.
Zwei Monate sitze ich in dieser Stille.
Während ich neben der Person sitze, denke ich, störe ich?
Soll ich gehen?
Was denkt sie?
Warum ignoriert sie mich so sehr?
Warum ist sie so?
Was mag sie denken?
Soll ich reden, oder ebenfalls schweigen?
Ich soll sie stärken, doch wie? Ist es schon Stärkung, einfach nur als Gegenüber da zu sitzen?
Meine Kollegen fragen mich, wie hältst du das aus?
Ich überlege, ja wie halte ich es eigentlich aus?
Doch dann fällt mir auf:
Die Person redet durch nicht reden, durch Schweigen.
Manchmal war es ein: Verschwinde…
Dann ein: nein, danke…
Ein: Helft mir…
Ein: Umarme mich…
Ein: ich will weinen...
Ich denke, tiefer Schmerz macht kein Geräusch…
Sie hatte ihren liebsten Menschen verloren, plötzlich ohne Vorwarnung.
Mir fallen die Verse in der Bibel ein:
Hiob 2,11 Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder aus seinem Ort: Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von Naama. Denn sie wurden eins, dass sie kämen, ihn zu beklagen und zu trösten. 12 Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne, erkannten sie ihn nicht und erhoben ihre Stimme und weinten, und ein jeder zerriss sein Kleid, und sie warfen Staub gen Himmel auf ihr Haupt 13 und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.
Und im Prediger steht 3,7
„, schweigen hat seine Zeit und reden hat seine Zeit…“.
Nach vielen Jahren treffe ich sie wieder, sie freut sich sehr mich wieder zu sehen.
Danke Herr Jesus, dass du heilst.