Der Glaube wird uns geschenkt, denn wir können und werden nicht aus uns selbst heraus Buße tun und gläubig werden (Römer 2,4). Wir sind dadurch gläubig geworden, weil Gottes Wort zu uns durchgedrungen ist und unsere Seele berührt hat. In dem Maße, wie wir von unseren Sünden überführt sind, lieben wir auch - wem wenig vergeben wurde, der liebt auch wenig (Lukas 7,47). Die Frage ist eben, ob es Menschen gibt, denen Gott nur wenig vergeben musste? Der Glaube wirkt durch die Liebe. Paulus musste den gläubigen Juden in Galatien vorwerfen, daß sie meinten durch zusätzliche Gebote Gott und den Menschen recht dienen konnten. In Galater 5, 5-6 sagte er: „Wir aber erwarten im Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit; denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirksam ist“. Es geht um Wirksamkeit, die die Seele berührt und nicht um äußerlichen Kadavergehorsam, der einem zumeist nur auf die Nerven geht und nichts bewirkt. In 1. Johannes 4, 16-21 steht: „Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: »Ich liebe Gott«, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll“. Damit sind sicherlich nicht stets überschwängliche (vielleicht aufgesetzte) Gefühlsregungen gemeint, sondern daß man sich hilft, füreinander und miteinander betet (Jakobus 5,16), sich einander einlädt (Römer 12,13), und die Sorgen teilt, weil wir geistlich gesehen alle Glieder an einem Leib sind (1. Korinther 12,19).
Die Frucht des Geistes sind gute Werke und Gott ist derjenige, der die Früchte trägt zu seiner Ehre durch die Gläubigen. In Galater 5, 22-26 schreibt Paulus: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. Lasst uns nicht nach leerem Ruhm streben, einander nicht herausfordern noch einander beneiden“! Wer Gott aus Liebe so dienen will und dann auch aus Gnaden kann, erlebt diese göttliche Freude. Anderen Gutes zu tun und festzustellen, daß man dazu fähig ist, verursacht echte Freude und Dankbarkeit. Und zudem gilt dann auch in so einem Fall was in Matthäus 25, 35-40 geschrieben steht: „Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen? Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“!