Was haben unsere Kinder sich gefreut, wenn es in den Urlaub ging. Mit dem Wohnwagen auf irgendeinen Campingplatz, Hauptsache es gab Wasser in der Nähe. Ob es nun das große Meer oder nur der Altmühlsee im Fränkischen Seenland war. Die Vorfreude auf den Urlaub war jedes Mal riesengroß. Darauf freuten sich alle. Und alle haben Neues entdecken und für sich erfahren können. So haben auf dem Campingplatz alle unsere Kinder in fünf Jahren nacheinander das Fahrrad fahren gelernt.
Und vor ein paar Wochen bekam ich ein Urlaubsfoto von meiner längst erwachsenen Tochter zugeschickt, mit der Frage: Rate mal, wo ich gerade bin. Ja, Campingplatz, Altmühlsee! Sie erinnert sich gerne an diese Zeit zurück und geht doch auch ihren eigenen Weg, wie jedes ihrer Geschwister.
Beruflich hatte ich einige schwierige Herausforderungen und stand dreimal vor der großen Entscheidung – bleiben oder gehen. Der Weg war nicht immer einfach. Aber er war gut geführt
Manchmal werden wir einfach nicht gefragt. Es kommt zwangsläufig zu Aufbrüchen, ob wir es wollen oder nicht. Manchmal bricht in unser Leben etwas völlig Unerwartetes ein – und es ist mit einem Mal nicht mehr so wie davor. Alles scheint plötzlich ungewiss. Man zweifelt, man sorgt sich, man weiß nicht wie es weitergehen wird. Man weiß nicht was auf einen zukommt. Die Ungewissheit bringt Sorgen mit sich, macht Angst. Was bisher galt, gibt es nicht mehr. Dann fällt es schon schwer, überhaupt den ersten Schritt zu machen. Die Vorstellung wieder einmal neu beginnen zu müssen, macht müde. Alles loszulassen was einem über Jahre, vielleicht Jahrzehnte lieb geworden ist, fällt schwer, macht traurig und lähmt so manchen.
„Das einzig Beständige ist: die Veränderung“ sagt man so.
Abram stand im Alter von 75 Jahren, einer Lebensphase in der andere sich zur Ruhe setzen oder schon längst gesetzt haben, vor einer einer großen Veränderung:
1 Mose 12, 1-4
Der Herr sagte zu Abram: „Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft, und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!
Deine Nachkommen sollen zu einem großen Volk werden; ich werde dir viel Gutes tun; deinen Namen wird jeder kennen und mit Achtung aussprechen. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben. Wer dir Gutes wünscht, den werde ich segnen, wer dir aber Böses wünscht den werde ich verfluchen! Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden. Abram gehorchte und machte sich auf den Weg. Er war zu diesem Zeitpunkt 75 Jahre alt.
Abram gehorchte und wurde aktiv. Er wehrte und stemmte sich nicht dagegen. Mit keinem Wort hören wir, dass er zweifelte, haderte oder zögerte. Er nahm es an und ging los.
Jemand hat das Leben eines Menschen, als ein Buch mit vielen Kapiteln bezeichnet. Im Älterwerden kommen automatisch andere Lebensphasen. Man kann versuchen sich dagegen zu stemmen, man kann aber auch selbst etwas daraus machen. Es kommt darauf an, wer das Buch schreibt, ob wir uns von anderen fremd bestimmen lassen oder ob wir Gott nach dem Weg und dem Land fragen, das vor uns liegt und dann selbst aktiv werden und gestalterisch unser Lebensbuch mitschreiben.
Möge unser Gott und Heiland, Sie zu aller Zeit erkennen lassen, welchen Weg er für Sie hat. Mögen Sie dann ohne Zögern im Vertrauen auf ihn sagen: Ich gehorche, ich gehe!