William McDonald schreibt: „Als nun Paulus an die gewaltige Verantwortung denkt, wenn er das Evangelium predigt, das solche weitreichenden Auswirkungen hat, dann ruft er aus: »Und wer ist dazu tüchtig?« Die Beziehung zwischen Vers 17 und Vers 16 wird deutlicher, wenn wir das Wort »wir« noch einfügen. »Und wer ist dazu tüchtig?« »Wir, denn wir treiben keinen Handel mit dem Wort Gottes« usw. Die Worte »die meisten« - beziehen sich auf die Lehrer, die das Judentum wieder einführen wollten und die Korinther vom Apostel Paulus abzuwenden versuchten. Was für Menschen waren das? Paulus sagt, sie »treiben Handel«, sie schachern oder machen ein Geschäft mit dem Wort Gottes. Sie haben die Absicht, mit dem Evangelium Geld zu verdienen. Das Wort, das hier für »Handel treiben« steht, wurde auch für Menschen gebraucht, die Wein verfälschten, oftmals mit schädlichen Zusätzen. Und so versuchten diese falschen Lehrer das Wort mit ihren eigenen Lehren zu verfälschen. Sie versuchten z. B., Gesetz und Gnade zu vermischen. Paulus war keiner von denen, die das Wort Gottes verfälschten oder damit Handel trieben. Statt dessen konnte er seinen Dienst mit vier bezeichnenden Ausdrücken beschreiben. Der erste lautet: »wie aus Lauterkeit.« Das bedeutet, in Offenheit. Sein Dienst war ehrlich. Er wollte damit niemanden austricksen oder übervorteilen. Alles geschah ganz offen. Robertson erklärt die Bedeutung dieses Ausdrucks humorvoll: »Bei Paulus gab es kein ›oben hui, unten pfui‹.«“. Das Wort ''Lauterkeit'' bezeichnet eines der Merkmale der Ehrlichkeit (neben Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit). Daran mangelt es vielen und sie meinen, es ist wichtiger sich auf Erden Schätze zu sammeln anstatt im Himmel (Matthäus 6,20). Und wo das Geld, was man angeblich für den HERRN sammelte, tatsächlich manchmal gelandet ist, ist auch so eine Frage.
Jesus ließ sich durch dieses schlechte Erlebnis im Tempel aber nicht von seiner Mission abbringen und es entmutigte ihn auch nicht, weiterhin zu heilen, zu segnen und die Vergebung der Sünden zu predigen. Auch wir sollen uns durch schlechte Erfahrungen nicht entmutigen lassen. Wo Gottes Ehre beschmutzt wird und Geld zum Ersatzgott wird, muß man das auch kritisieren und ansprechen dürfen. Aber dabei sollen wir nicht stehenbleiben. Ich kann mir vorstellen, daß manche Händler vor dem Tempel nach diesem Erlebnis umgedacht haben. Andere ärgerten sich über Jesus und waren vermutlich dankbar, daß ihm ungerechterweise später der Prozess gemacht wurde. Daß man Menschen und Familien unterstützen darf und sollte, die missionarisch aktiv sind und durch Missionswerke in alle Welt ausgesandt wurden, ist ehrbar und gesegnet – keine Frage. Und wenn man nachprüfbar auch erfahren kann, daß die Unterstützung ankommt und alles mit rechten Dingen zugeht, kann man auch guten Gewissens (wenn man das kann) auch etwas zum Leben und für den Dienst solcher Menschen und Familien geben. Dies alles unter dem Bibelwort in 2. Korinther 9, 6-9: „Das aber [bedenkt]: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, sodass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk, wie geschrieben steht: »Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit besteht in Ewigkeit«“.
Fortsetzung morgen...