Diese Stelle habe ich früher öfter gehört, wenn ich in der Kirche bei Kindertaufen war. Heute in meiner Gemeinde taufen wir keine Kinder mehr. Jesus tauft hier auch nicht die Kleinen. Es ist ein großer Unterschied zwischen segnen und taufen. Wenn wir Menschen Kinder segnen, befehlen wir sie der Gnade Gottes an. Wir sprechen ihnen zu, dass sie ein von Gott geliebtes Kind sind und Gott ihnen besonders nahe ist. Eine Taufe hat auch einen solchen Aspekt, dass Gott seine Gnade dem Täufling zuspricht. Doch zur Taufe gehört mehr. Taufe ist erst einmal der bewußte Gehorsamsschritt, dass man sich ganz und gar Gott hingeben will, dass man einsieht, dass man Sünder ist und nichts ohne Gottes Gnade machen kann. Taufe ist so eine bewußte Willensentscheidung, auf die Gott mit seinem Segen antwortet.
Zur Taufe gehört also, dass man Gott schon kennengelernt hat, dass man weiß, was es bedeutet, Christ zu sein und sich unter Gottes Gnade zu stellen.
In seiner Kindersegnung spricht Jesus davon, dass man das Reich Gottes empfangen soll, wie ein Kind. Wie passt das mit dem eben gesagten zusammen? Hier steht ''wie ein Kind'' und nicht ''als Kind''. Wie Kinder ein nicht hinterfragtes Vertrauen haben, so sollen wir glauben. Ein Kind braucht keine Beweise für die Fähigkeiten seines Vaters und trotzdem ist es überzeugt, dass sein Vater der Größte und Stärkste ist. Es kommt auf dieses kindliche Vertrauen an. Wir können mit Gott nicht verhandeln, wir können keinen Vertrag mit ihm schließen. Wir können nur kindlich anerkennen: Du bist mein Vater!
Christ sein und sich taufen zu lassen hat nicht mit unserem Wissen zu tun. Wir müssen nicht erst Theologie studiert haben dafür. Taufe ist einfach ein Vertrauensschritt. Wir nehmen unser Leben nicht mehr selbst in die Hand, sondern übergeben es in die Liebenden Hände unseres Himmlischen Vaters.
Die Taufe ist nicht, wie einige meinen eine Voraussetzung, um einmal in den Himmel zu kommen. Ein kind, das nicht getauft ist, braucht keine Angst zu haben, nicht in den Himmel zu kommen. Die Taufe ist das Festmachens seines Glaubens. Sie ist das öffentliche Zeichen des Glaubenden: Ich gehöre dazu. Insofern ist die Taufe schon ein wichtiges Zeichen. Jesus fordert uns an manchen Stellen dazu auf, unseren Glauben zu bekennen. In Mt 10,32 sagt Jesus: ''Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.'' Wenn man nun als Kind von seinen Eltern getauft wurde, ist dies ein aktives Bekennen Jesu?
Hast du deinen Weg mit Jesus schon festgemacht?
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Tag