Ich habe den Eindruck, dass in der Zeit, in der wir leben, sehr viel Misstrauen herrscht. Wer misstrauisch ist, tut sich schwer anderen Menschen und Gott zu vertrauen. In seinem Herzen sind Zweifel, Unsicherheit und Ängste. Er ist von negativen Glaubenssätzen geprägt:
Ich kann niemandem vertrauen
Ich bin alleine
niemand mag mich
Mir gelingt nie etwas
Ich bin vom Unglück verfolgt u.v.m.
Ein misstrauischer Mensch erwartet nichts Gutes und schaut in jeder Situation auf die Schwierigkeiten und bei jedem Menschen auf dessen Fehler und Schwächen. Er traut niemanden über den Weg.
Jedes Baby, das auf die Welt kommt, kann ohne Vertrauen nicht leben. Es ist auf die Fürsorge seiner Eltern angewiesen, die seine Bedürfnisse stillen. Es muss das Vertrauen haben, dass jemand es versorgt, lange Zeit kann sich das Kind nicht selbst versorgen. In dieser ersten Lebensphase entwickelt es Urvertrauen. Durch liebevolle und verlässliche Zuwendung der Eltern und Bezugspersonen wird das Vertrauen in die Umgebung und auf andere Menschen gestärkt, Vernachlässigung führt zu Misstrauen.
Das kindliche Vertrauen kann im Laufe des Lebens verloren gehen, durch negative Erfahrungen, durch Verletzungen usw.
„Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ Matthäus 18,3
Was können wir von den Kindern lernen?
Kinder nehmen die Hilfe der Eltern als Geschenk an.
Kinder haben ein bedingungsloses Vertrauen an ihre Eltern. Sie glauben dem Vater, wenn er etwas sagt, sie zweifeln nicht und machen sich auch keine Sorgen.
Kinder gehen offen auf ihre Umwelt und auf andere Menschen zu
Als Kinder Gottes haben wir einen Vater im Himmel, dem wir bedingungslos vertrauen können. Er hat einen guten Plan für unser Leben und meint es immer gut mit uns. Auf sein Wort ist Verlass und er lässt uns nie alleine. In jeder Situation ist er bei uns, er lässt uns nie im Stich. In allen Schwierigkeiten gibt er uns Halt. Er ist unsere Sicherheit, ein unerschütterlicher Fels. Er ist der Versorger, der alle unsere Bedürfnisse stillt, das Brot des Lebens und das Wasser, das unseren Durst löscht. Wir als seine Kinder dürfen das Geschenk seiner Hilfe annehmen.
“ Abram nahm dieses Versprechen ernst. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, und so fand er Gottes Anerkennung“ 1. Mose 15,6
In diesem Vertrauen können wir offen auf unsere Umwelt und auf andere Menschen zugehen. Wir dürfen Gutes erwarten. Gott wird uns Menschen zur Seite stellen, die vertrauenswürdig sind und es gut mit uns meinen. Gott hat uns für Beziehung und Gemeinschaft geschaffen. Gute Freundschaften sind ein Segen und ein Geschenk Gottes. Lasst uns unsere Mitmenschen mit Gottes Augen sehen.
Nicht nur auf die Schwächen und Fehler der anderen sehen, sondern bei uns selbst beginnen:
Bin ich eine vertrauenswürdige Person?
Bin ich für meine Freunde da?
Wann habe ich bewusst oder unbewusst jemanden verletzt?
“ Behandelt die Menschen so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet“ Lukas 6,31