Ich fahre durch die Gegend, in Gedanken bin ich bei meinen psychisch kranken Klienten, als ich eine Kurve nehmen muss, die an einem Grundstück voller Disteln vorbeiführt. Dieses Blau zieht alle Blicke auf sich.
Es tummeln sich lästige Fliegen, fleißige Bienchen, tollpatschige Hummeln, elegant-tänzelnde Schmetterlinge, verpönte Stechmücken, mit Sicherheit auch ein bisschen besser getarnt, angsteinflößende Spinnen und ekelerregende Schnecken aller Arten, dort herum. Ich lasse jetzt mal die anderen nicht so bekannten Tiere, die man neuerdings sogar in der Zeitung unter Aufruf sucht, mal außer Acht.
So viele Disteln wurden stehen gelassen, unglaublich, man rückt doch sonst allem zu Leibe, was sich nicht wehren kann, auf unseren Wiesen.
Da fällt mir der einzige natürliche Feind dieses ''Unkrautes'' ein, der Distelfresser.
Dieser hat auch schon Schlagzeilen gemacht, immer wieder wird er als störrisch bezeichnet, sein Schreien gibt zwar I-Dözchen den ersten Halt in der Buchstabenwelt, aber ansonsten: struppig, pflegt seine Meinung zu sagen, viel zu große Ohren, lässt nicht jeden an sich heran, kann sogar treten, oder gar komplett den Dienst verweigern, zum Leidwesen seiner Eigentümer und doch...
in der Bibel hat er Gehorsam gezeigt, in 1.Mose 3,18: ''Dornen und Disteln soll er dir tragen, '' 4.Mose 22,28, als Fluch für den Menschen, ist er die Rettung.
Außerdem darf er reden:
: ''Da tat der HERR der Eselin den Mund auf, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, daß du mich geschlagen hast nun dreimal? 29 Bileam sprach zur Eselin: Daß du mich höhnest! ach, daß ich jetzt ein Schwert in der Hand hätte, ich wollte dich erwürgen! 30 Die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, darauf du geritten bist zu deiner Zeit bis auf diesen Tag? Habe ich auch je gepflegt, dir also zu tun''
Und die Krönung des Dienstes:
Matth. 21,2: „Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ihr Füllen bei ihr; löset sie auf und führet sie zu mir! 3 Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der HERR bedarf ihrer; sobald wird er sie euch lassen.“