„und dann habe ich mir geschworen, ich werde nie wieder weinen.“
Das kann ich bestätigen. Die Personen sind fest entschlossen, sie werden sich nicht mehr von ihren Gefühlen leiten lassen. Sie werden sich nie mehr, in ihren Augen, verletzen lassen. Sollte es dennoch geschehen, wird man es ihnen niemals mehr ansehen. Leider werden sie als weniger empathisch empfunden und haben somit einen Verlust an gesellschaftlicher Akzeptanz. Zudem ist das Risiko an Depressionen und anderem zu erkranken höher.
So die Theorie, bzw. Forschung.
In jahrelanger feinfühliger Arbeit mit ihnen, verändern sie sich, sie tauen sprichwörtlich wieder auf.
Nur Tränen?
Ja, was sind eigentlich Tränen, wieso weinen wir überhaupt? Wir könnten es doch auch lassen, wie oben beschrieben. Über die Menge der Tränen, die ein Mensch vergießen kann, gibt es keine konkreten Aussagen. Doch es kann durchaus am Tag zu einem halben Liter und mehr kommen. Weinende können traurig, wütend, schambehaftet, eifersüchtig, ängstlich, ärgerlich, sehnsüchtig, verzweifelt oder gerührt sein. Auch der Zeitumfang des Weinens ist hauptsächlich zwischen 18 –und 23 Uhr einzugrenzen. Eine Zeit in der Viele sich allein und einsam fühlen. Von vielen wird der Auslöser für das Weinen unterschätzt: Gerüche!.
(Viele Aussagen sind vom Wissenschaftler Ad Vingerhoets, der seit über 20 Jahren das Weinen erforscht, übernommen worden)
Tränen verraten unsere Gefühle. Wir sind als Menschen dazu in der Lage, auch wenn Tiere mal einen Tropfen hervorbringen, ist es nur der Mensch, der seinem Gegenüber die Möglichkeit gibt, an seinen Emotionen teilhaben zu lassen. Sie unterstreichen das Erleben einer Situation mit einer körperlichen Reaktion. Emotionale Tränen verändern ihre chemische Eigenschaft, sie haben bis zu 25 Prozent mehr Proteine.
Bis zum dreizehnten Lebensjahr weinen Jungen und Mädchen gleich viel, danach die Frauen mehr als die Männer.
Meist ist der Verlust eines Menschen der Auslöser. (bis zu 1/5 der befragten Personen). So wird es angegeben.
Danach folgen Tränen durch Sehen von Filmen, Mitgefühl, körperliche Schmerzen, Stress und Erschöpfung und zum Schluss: Streit mit dem Partner.
Auch hier ist wieder genaues Beobachten gefragt, die Kommunikation mit dem Gegenüber wird durch eine Kombination von Tränen und Mimik unterstützt, damit es nicht einer anderen Gefühlsäußerung zugeschrieben wird.
Jetzt die unangenehme Seite.
Schauspieler können sich so sehr in ihre Rolle hineinfinden, dass sie auf Kommando weinen können. Leider weiß ich nicht mehr welche Schauspielerin es sagte, doch sie meinte, es ist für einen Schauspieler leichter, Tränen zu vergießen, als auf Kommando gut zu lachen.
Zum Schluss gibt es noch die Perfektion Menschen zu täuschen, indem ein Tränenausbruch als manipulatives Mittel einsetzt. Es ist sozusagen ein Höhepunkt der Täuschung.
Ein Weiner wird in der Forschung nicht benannt. Sein Grund ebenfalls nicht.
„Jesus weinte.“ Johannes 11,35.
Er wird zum kürzesten Satz der Bibel. Doch der Grund ist ein ganz anderer, als bisher aufgeführt wurde.
ER weinte nicht für sich, sondern:
Um unsere Verlorenheit.