Für die meisten von uns ist das Leben ziemlich unruhig: der Wecker am Morgen schellt viel zu früh; der Verkehr auf der Straße zerrt an den Nerven; die Belastungen des Berufslebens; manche Sorgen und Befürchtungen um unsere Welt und Zukunft plagen uns; unser Privatleben hat auch nicht nur Positives parat.
All das hinterlässt Spuren: man kann nicht abschalten; oft genug fehlt die Konzentration; Erlebnisse des Tages wirken bis in den Schlaf hinein in uns nach. Dann kommt oft genug Hektik in uns auf. Gerade im Schulleben gibt es Phasen, wo die Zeitrechnung anders geht: vor und nach dem Schulfest, vor und nach dem Zeugnsschreiben,....
Mehr Ruhe und Gelassenheit – das wäre was. Wir sollten mehr der einen Sache sein. Wenn wir essen, dann essen wir eben und denken nicht schon an den Termin danach. Wenn wir Urlaub machen, denken wir nicht an all die Arbeit, die nach dem Urlaub auf uns wartet. Wenn wir liegen und entspannen, dann denken wir nicht an die Aufgaben im haushalt, die unbedingt gemacht werden müssen. Wenn ich morgens aufstehe, dann denke ich nicht an all die Aufgaben, die drängelnd sich in meinen gedanklichen Tagesplan schieben. Abschalten können – sich nur auf eine Sache konzentrieren. Das ist heute schwierig geworden. Menschen, die ganz bei der Sache sind, wirken ausgeglichen und ruhig, obwohl sie oft sehr viel tun. Ich muss wissen, was kann ich mir zeitlich zumuten. Bei der Kindergottesdienstmitarbeit wusste der Pfarrer immer genau, ob und wie ich mithelfen konnte. Sagte ich: Das klappt, dann lief es auch. Sagte ich: Kann ein Problem werden, so machten wir es zu zweit. Sagte ich: Geht nicht, so machte es direkt jemand anders. Oftmals bekam ich Zeit geschenkt, um zukünftige Sachen schon zu machen, Liegengeblienes abzuarbeiten oder einfach nur, um Pause zu haben. Viele Menschen meinen auch, alles machen zu müssen, weil sie sonst den Anschluss verlieren und nicht mehr im Mittelpunkt stehen könnten.
Jesus nahm sich Zeit, um mit seinem Vater allein zu sein. Zu Lazarus ging er anscheinend zu spät, denn er war für die Familie schon gestorben. Nun konnte eigentlich keine Hilfe mehr geschehen.
Ich wünsche dir heute, dass du alles mit Freude und ohne Hektik durchführen kannst, damit du andere damit anstecken kannst.