Wir leiden alle darunter. Sozusagen steckt es uns in den Knochen. Wir haben Angst zu kurz zu kommen und haben nicht selten die falsche Einstellung wenn es um Leid, Schwierigkeiten, Anfechtungen, inneren und äußeren Schmerz geht. Warum ist das so? Weil wir seit Adam eine verdorbene Natur haben. Wir lehnen uns gegen Gottes Willen und Erziehung auf und die Erkenntnis von Gut und Böse, die wir seit dem Paradies haben, macht uns gewaltig zu schaffen. Wir können nicht wirklich damit umgehen. Unsere Ichbezogenheit macht uns sehr anfällig dafür, vieles falsch zu sehen. Unsere Seele hat dadurch leider auch selbstquälerische Tendenzen. Das alles ist einerseits ziemlich ernüchternd, aber andererseits sind wir da in guter (biblischer) Gesellschaft, denn das Problem ist seit Erschaffung des Menschen nicht neu. Denken wir zum Beispiel an gläubige Menschen wie Hiob, Jona, Elia oder auch den ersten König Israels Saul. Sie alle haderten mit ihren Umständen und meinten überfordert und ungerecht behandelt zu werden. Sie hatten ein verzerrtes Gottesbild und der HERR korrigierte es durch Umstände und gezielte Aktionen. Fragen wir uns generell, ob es um Gottes Bestimmung in unserem Leben geht, oder um unsere Befriedigung? Gott wird uns nicht mit Gewalt und gegen unseren Willen mit seinen (guten) Gedanken und Plänen erziehen. Wenn wir Gott widerstehen, dann widersteht er auch uns und es wird eher schlechter als besser in unserem Glaubensleben. Wir werden nicht überfordert - Gott hat es versprochen: ''Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt'' (1. Korinther 10,13). Selbstmitleid ist seelisches Gift. Wir schaden uns damit und schauen dann definitiv nicht auf Jesus oder trachten nach Gottes Reich (Matthäus 6,33), sondern drehen uns nur um uns selbst, indem wir das eigene Leid kontinuierlich in Frage stellen, anstatt es im Glauben anzunehmen. Alles was uns begegnet, muss zuvor immer an Gott vorbei. Der allmächtige Gott macht keine Fehler und ist näher an unserem Leben und Alltag dran, als wir es ahnen.
In Hebräer 12, 11-15 steht: ''Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit. Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie unrein werden...''. Diese friedsame Frucht der Gerechtigkeit bekommen wir nicht, wenn wir uns selbst bemitleiden. Was hat Jesus alles erduldet und ertragen und auch von Herzen (für uns) angenommen? Die größte Ungerechtigkeit aller Zeiten ist am Sohn Gottes vollzogen worden. Der Gerechte ist für die Ungerechten gestorben. Wenn wir es zulassen, daß eine bittere Wurzel in unserer Seele Raum bekommt, dann ist es höchste Zeit zur Umkehr und Buße. Wir haben keinen Grund uns in die Isolation zu begeben (frommes Schneckenhaus) und Gott dafür zu bestrafen (!), daß wir manchmal leiden und dann einfach nicht mehr beten, in die Versammlung gehen oder in der Bibel lesen. Aber wir schaden nur uns selbst. Wir haben nichts verdient und alles was uns Gutes widerfahren ist, und was noch kommt, ist ein Akt reiner Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Wir werden für die Ewigkeit erzogen. Wir sollen stark werden im HERRN (nicht in der Welt). Gott kann alles ändern: Situationen, Umstände, Sackgassen, Herzen, Gedanken und Menschen. Unser Gottesbild darf nicht eines sein, was mein gottergebenes Leben (wir sind teuer erkauft) zu einem rebellischen und zänkischen, missmutigen Leben macht. Das rechte Gottesbild ist immer damit verbunden, daß wir Gott Lob, Dank, Liebe und Anbetung schenken wollen und ihm in allem geduldig vertrauen.