Jakobus geht es um drei Themen: Reichtum, Geduld und Schwören.
1. Reichtum
Jakobus 5,1-6: Nun zu euch, ihr Reichen! Ihr werdet noch weinen und klagen über all das Elend, das über euch hereinbricht. Euer Reichtum verkommt, und die Motten zerfressen eure kostbaren Kleider. Euer Gold und Silber ist so wertlos wie verrostetes Eisen. All das wird euch anklagen. Ihr selbst werdet vergehen wie euer Reichtum. Warum habt ihr euch - so kurz vor dem Ende dieser Welt - nur darum gekümmert, euern Reichtum zu vermehren?
Aber Gott hat den Schrei der Arbeiter gehört, die ihr um ihren verdienten Lohn betrogen habt.
Euch dagegen ist es auf dieser Erde gut ergangen, ihr habt in Saus und Braus gelebt und euch doch nur für den Schlachttag gemästet. Alle, die euch dabei im Wege waren, habt ihr verurteilt und umgebracht, weil sie sich nicht gegen euch wehren konnten.
Knallhart rechnet Jakobus in den Versen mit den Reichen ab. Er beschreibt sie als hartherzige, geizige Ausbeuter, die dem Gericht verfallen sind. Er sieht den Reichtum verfault, von Motten zerfressen und verrostet vor sich liegen. Auf Kosten der Armen haben sie den Luxus zusammengerafft. Sie haben ausgebeutet und betrogen. Sie haben Reichtümer gescheffelt. Jakobus droht in den Versen den Reichen das Gericht Gottes an. Das schlecht gewordene Geld wird sie anklagen und im Gericht als Zeuge gegen sie auftreten. Es sind Menschen, die ihren Reichtum durch Ausbeutung vermehrt haben. Jakobus berichtet von den Reichen nichts Gutes. Er stellt ihnen auch nicht die Möglichkeit zur Umkehr in Aussicht. Die Verse sind eine Gerichtspredigt. Jakobus sieht ihr Ende und ihren Untergang als beschlossene Sache an. Dies ist eine Fortführung von Kapitel 2,5: „Hat Gott nicht gerade die erwählt, die in den Augen dieser Welt arm sind, um sie aufgrund ihres Glaubens reich zu machen? Sie sollen in Gottes neue Welt kommen, die er denen versprochen hat, die ihn lieben.“ In Kapitel 2 bezeichnet er die Armen als von Gott auserwählt und bevorzugt behandelt. In Kapitel 5 prophezeit er den Reichen unbarmherzig das Gericht Gottes. Starke Worte gegen die Anpassung an die Gesellschaft, an Leistung und Wohlstand und Konsumverhalten.
Jakobus hält der Geringschätzung der Armen, Gottes Wertschätzung entgegen. Er formuliert es so, dass man den Eindruck hat, dass Gott die Armen generell bevorzugt. Die Reichen erscheinen dagegen als Gewalttätige, denen nur noch das Gericht anzudrohen ist. Gott ist seit Jesus einseitig auf der Seite der Armen! Von den Reichen und Mächtigen kann Jakobus nichts Gutes sagen. In Kapitel 2,6-7 kritisiert er sie: Sind es nicht die Reichen, die euch unterdrücken und euch vor die Gerichte schleppen? Sind nicht sie es, die den hohen Namen lästern, der über euch ausgerufen worden ist?
Jakobus übt keine Gesellschaftskritik, sondern er fordert die Christen zur Besinnung auf. Indem er uns das Ende der Reichen drastisch vor Augen führt, will er uns davor warnen, nach denselben Denkmustern zu leben. „Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon (Matthäus 6,24). Wer dem Mammon, dem Geldgott dient, wird dem Geld verfallen und sich um das Leben bringen. Das Ernstnehmen der Verse bedeutet nicht, dass wir uns aus der Gesellschaft zurückziehen, den Beruf aufgeben, alles verkaufen. Es wird das Leben und der Lebensstil hinterfragt. Wofür leben wir? Wie heißen die Ziele des Lebens? Welchen Stellenwert nimmt das Geld ein? Dienen wir Jesus oder vielleicht doch dem Anhäufen von Geld und Besitz, dem Streben nach immer mehr und dem Mithalten bei dem, was in ist. Jakobus und Jesus drohen den Reichen das Gericht an und nennen die Armen von Gott erwählt.
Fortsetzung folgt....