Die Adventszeit hat begonnen. Wir bereiten uns vor auf das Fest der Geburt und Ankunft Jesu und vieles sollte dafür geplant, organisiert und vorbereitet werden. Viele Erwartungen sind zu erfüllen, Geschenke einkaufen, dekorieren, Kekse backen, ein Weihnachtsmenue zusammenstellen, Haus putzen u.v.m.
Meist bleibt dabei wenig Zeit für Besinnlichkeit. Der Vorsatz bewußt auf Weihnachten zuzugehen, eine ruhige, stille Zeit zu erleben, viel Zeit für die Familie und für Gott zu haben, ist gar nicht so einfach umzusetzen. Wir alle haben unterschiedliche Erwartungen an die Advents- und Weihnachtszeit.
Mir persönlich ist es in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, dass die Hauptperson, das Geburtstagskind, um das es letztendlich geht, im Mittelpunkt steht. Ich wünsche mir, daß diese Zeit in der Familie so gestaltet wird, daß wir Gott begegnen können.
Dazu eine Geschichte aus der Bibel in Lukas 10, 38-42
Jesus bei Maria und Marta
Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf, wo er bei einer Frau aufgenommen wurde, die Marta hieß.
Maria, ihre Schwester, setzte sich zu Füßen von Jesus hin und hörte ihm aufmerksam zu.
Marta aber war unentwegt mit der Bewirtung ihrer Gäste beschäftigt. Schließlich kam sie zu Jesus und fragte: »Herr, siehst du nicht, dass meine Schwester mir die ganze Arbeit überlässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!«
Doch der Herr antwortete ihr: »Marta, Marta, du bist um so vieles besorgt und machst dir so viel Mühe.
Nur eines aber ist wirklich wichtig und gut! Maria hat sich für dieses eine entschieden, und das kann ihr niemand mehr nehmen.«
So oft bin ich auch wie Martha. Vor lauter Gedanken um das Versorgen der Gäste, meine Aufgaben, bin ich nur mehr am Tun und Machen, bin ständig in Aktion. In dem Ganzen verliere ich den Blick auf das Wesentliche. Ich habe keine Zeit mehr für Jesus selbst, ihm zu begegnen, ihm zuzuhören. Ich möchte vieles TUN, vergesse aber das SEIN.
Aber ich kann mich auch anders entscheiden. Ich nehme mir vor, wie Maria, in der Gegenwart Jesu zu sein, Zeit mit ihm zu verbringen. Ich möchte mir keine Sorgen machen oder unruhig werden, wenn nicht alles nach Plan verläuft. Wirklich wichtig ist die Beziehung zu Jesus, . Nicht das was ich tue, sondern was er für mich getan hat und tut. Ich möchte Stress und Druck vermeiden, so gut wie möglich. Gott ist Mensch geworden. Er möchte mir begegnen, bei mir ankommen. Er interressiert sich nicht um die Äußerlichkeiten, ihm interressiert mein Herz. Er klopft an meine Tür. Bin ich zu Hause oder bin ich viel zu beschäftigt, um ihn hereinzulassen?
Ich darf auch lernen Nein zu sagen, muß nicht alle Erwartungen erfüllen. Ich muss nicht 10 verschiedene Sorten Kekse backen, ein 6-Gänge Menue zaubern, viele Geschenke kaufen. Jesus selbst ist das größte Geschenk. Ich darf auch zur Ruhe kommen, auf ihn hören und seine Gegenwart genießen. Zu seinen Füßen sitzen wie Martha. Einfach mein Herz mit seiner Liebe füllen lassen, ohne etwas zu tun.
Und was ich nicht vergessen darf, Jesus ist immer bei mir, egal was ich tue, mitten in meinem Alltag. Er ist bei mir wenn ich bete und Bibel lese, aber auch wenn ich mit Hausarbeit beschäftigt bin, beim Einkaufen, Kekse backen, kochen usw… Auch wenn nicht alles so gelingt, wie ich es mir vorgenommen habe.
„Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,20
Gedicht:
Wer ankommen will muss sich zuerst aufmachen
Er muss aussteigen aus den Gewohnheiten
und den Alltagstrott durchbrechen.
Wer ankommen will, muss um das Ziel wissen
zu dem er unterwegs ist.
Das Lebensziel ist nicht auf einer Karte verzeichnet
und durch kein GPS auffindbar.
Geliebt sein und zu lieben
ist Weg und Ziel zugleich.
Advent, Ankunft
ereignet sich nicht
am Endpunkt der langen Lebensreise
sondern an jedem Tag an dem man sein Herz öffnet
für ein DU, für Gott
(Johann Pock, 20.11.2006)
Matthäus 3,3: Schafft Raum für das Kommen des Herrn! Ebnet ihm den Weg
In diesem Sinne wünsche ich dir eine gesegnete Adventszeit mit viel Stille und Besinnlichkeit in der Gegenwart Gottes!
Deine Ulrike