In unserem Leben als Christen dürfen wir von geistlichen Tatsachen ausgehen, auch wenn es sich desöfteren anders oder gar gegenteilig anfühlt. Aber darauf kommt es nicht an. Gerade das Thema Sünde ist ja sozusagen allgegenwärtig und kaum zu ignorieren. Und dies sowohl in der Welt, als auch bei uns persönlich in unserem Alltag. Die Vergebung der Sünden ist eine Angelegenheit des Glaubens (Johannes 3,36). Und wie tief diese Erlösung geht, davon berichtet in besonders eindringlicher Weise der Römerbrief des Apostels Paulus. Was wir hier unterscheiden müssen ist die Tatsache, daß Jesu Tod am Kreuz zur Vergebung der Sünden, nicht die Sünde getötet hat, sondern den sündigen Menschen, der das im Glauben angenommen hat. Genau das beinhaltet das Kreuz von Golgatha. Und durch die Auferstehung von den Toten, sind wir mit Gottes Sohn sozusagen zusammengewachsen und eins geworden. Gott sieht uns nun nicht mehr nach dem Fleisch (was gestorben ist), sondern nach dem Geist (der lebendig ist). Jesus lebte nach der Auferstehung, obwohl er gestorben ist (mitsamt der Sünde) - und wir dann ebenso. Entsprechend schreibt auch der Apostel Petrus in 1. Petrus 3,18: ''Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte; er ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist''. Das bedeutet also praktisch, daß wir durch den Glauben auch getötet wurden am Kreuz und ebenso wieder auferstanden sind als neue, gerechte, freie und geistliche Menschen. Es ist eben nur so, daß unsere Umgebung und unsere irdische Hülle davon nichts mitbekommen hat, und es ihr auch ziemlich egal ist, ob wir nun erlöst sind oder nicht. Als Christen ist es nun unsere heilige Aufgabe und gleichzeitig unser seliges Privileg, dieser ''natürlichen Gleichgültigkeit'', die wir täglich erleben, den Glauben und die Nachfolge in der täglichen Praxis entgegenzusetzen. Das tun wir beispielsweise dadurch, daß wir regelmäßig und viel beten, und die Inhalte dieser Gebete auch dadurch positiv beeinflussen, indem wir wissbegierig und glaubend in der Bibel lesen und auch unsere Gemeinden besuchen.
Wir müssen keine Angst vor der Sünde haben - wir sind ihr gestorben. Genau das beinhaltet unseren Glauben und soll uns täglich zu Jesus hin verändern. Gott sieht uns tatsächlich so, daß wir mit Jesus Christus gestorben sind und die Sünde vergeben wurde - gestern, heute und morgen! In Galater 2,20 bringt es Paulus auf den Punkt: ''Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben''. Wir leben im Fleisch und im Glauben - und das fortwährend, solange wir auf Erden beschäftigt sind und atmen. Es ist gewissermaßen unsere neue Natur geworden: Im Fleisch und im Glauben und dadurch im Geist und im Frieden mit Gott! Sich das immer wieder in Erinnerung zu rufen (und rufen zu lassen, wie jetzt mit dieser Andacht) ist unser täglicher (guter) Kampf. Und Gott ist mit all seiner Liebe, Gnade, Macht und Weisheit bei jedem einzelnen Christen in dessen Leben mit dabei. Wir sind Heilige und werden geheiligt, also durch Gott erzogen, innerlich stark gemacht, in das Bild Jesu verwandelt und ausgerüstet, damit wir anderen dienen und Gott ehren können. Das Ziel ist die Ewigkeit im Himmel bei Gott. In 1. Petrus 1, 6-9 steht: ''Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit''. Amen.