Dieser Wunsch ist göttlichen Urprungs, denn der Mensch fragt nicht nach Gott (Römer 3, 10-12) und will entsprechend auch nichts von einer Versöhnung wissen - wozu auch? Diese Frage oder dieser Wunsch existiert nicht für einen weltlich orientierten, natürlichen Menschen - 1. Korinther 2,14: ''Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss''. Darum hat Gott diese Versöhnung sozusagen im Alleingang vollzogen und dafür die Voraussetzungen im biblischen Evangelium geschaffen, um diesem Wunsch eine feste Grundlage zu geben. Dafür steht das Kreuz von Golgatha und der Sohn Gottes Jesus Christus (Johannes 3,16). Diese göttliche Tat alleine, hat aber auch nur dann eine tragende Funktion ewigen Ausmaßes, wenn diese Botschaft an die Menschen herangetragen wird und sie das ergreifen und glauben. Deshalb spricht der Apostel auch davon, daß es einen Dienst der Versöhnung gibt, der mahnend und in allem liebevollen Ernst getan werden sollte. Und dies sicherlich nicht nur den Aposteln und Jüngern vorbehalten, oder heutzutage den Pastoren, Ältesten, Missionaren und Evangelisten, sondern für jeden echten Christen eine freudige Pflicht sein sollte. In 1. Petrus 3, 15-16 steht: ''Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung; und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen''. Das wäre dann die Konsequenz: Einerseits (bei Gelegenheit, nicht permanent und keulenschwingend) ein aufrichtiges Bekenntnis ablegen, warum man glaubt und an wen und wozu, sondern dann eben auch andererseits zu wissen, daß so einem Zeugnis auch ein positves Leben folgen muss, weil man unter Beobachtung steht. Auch Gott prüft unseren Glauben. Und manche Anfechtungen und Verführungen stellen uns entsprechend auf die Probe.
Das ist grundsätzlich positiv, denn wir tun uns ja selbst keinen Gefallen, wenn wir anderen predigen, aber mit dem eigenen Leben nicht wirklich dahinter stehen (1. Korinther 9,27). Das macht uns unglaubwürdig. Als Christen stehen wir nun einmal in dieser Welt vielfach unter Beschuss und unter Beobachtung. Da können wir nicht Neutralität bewahren oder verlangen. Diese Welt, unser Körper, der Teufel und seine Dämonen und auch Ungläubige und Feinde des Kreuzes (mitunter aus den eigenen Reihen) sind in unserem persönlichen Leben immer wieder präsent und wollen ungefragt mitreden. Darauf müssen wir Antworten geben. Nicht nur verbal und im Bekenntnis, sondern eben auch durch unser (gutes) Verhalten. Möglich wird das dadurch, daß wir unseren Kopf, unsere Seele und unser Herz ganz praktisch mit dem Wort Gottes füllen. Wo Gottes inspirierte und wahren Worte in unserem inneren Menschen reichlich zu finden sind, werden wir mit Gott auch jedes Hindernis überspringen können. Das kostet mitunter Zeit und Überwindung. Aber wir müssen eben auch verstehen, wo nicht Gottes Geist und sein Wort in unserer Seele zu finden ist, wird etwas anderes hinein kommen. Wenn wir hier positive Erfahrungen machen und zu praktischen Überwindern werden, können wir auch umso glaubwürdiger und einfühlsamer (verständnisvoller) Gottes Wunsch nach Versöhnung und Erlösung vermitteln und zeugnishaft weitergeben. Und auch wenn wir manchmal versagen, dürfen wir aus der Vergebung und Gnade Gottes heraus, wieder aufstehen und es besser machen. Auch das können wir vermitteln (durch unser eigenes Leben), daß Gott barmherzig, langmütig und verständnisvoll ist und von Herzen vergibt, wenn wir Fehler machen. Aber es ist sicherlich in jeder Weise besser, wenn wir in kluger Eigenverantwortlichkeit einen segensreichen Alltag haben, der Gott freut und ehrt. Unser Glaubensleben wird dann auch wieder mit mehr Freude, Frieden, Liebe und Kraft augerüstet sein. Amen.