Das ist eine wichtige Frage! Vor allem sicherlich für die Christen, denn wer nicht an Jesus Christus glaubt, der erwartet ja auch nicht, daß er wiederkommt. Aber womöglich gibt es auch solche Gläubigen, die erwarten das nicht unbedingt, oder wissen manchmal gar nicht, daß die Bibel die Wiederkunft Jesu tatsächlich thematisiert. Warten hat im Leben eines gläubigen Menschen keine geringe Bedeutung. Es ist klar, daß dies mitunter nicht unbedingt ein beliebtes Thema ist - wer wartet schon gerne? Aber es ist für uns alle, die wir uns Christen nennen und es auch sind, eine immer wiederkehrende Aufforderung Geduld zu haben und auf Gottes Wirken und Reden zu warten - nach seinen Verheißungen. In Sprüche 10,28 steht: ''Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein''. Die Gottlosen, also Ungläubigen, warten ebenfalls auf Gott - auch wenn sie das nicht bewusst machen - aber sie warten letztlich auf das Gericht! Als gläubiger Mensch zu warten, hat also etwas mit praktischer und realistischer Hoffnung zu tun. Aber freuen wir uns tatsächlich wenn wir warten müssen? Es kommt sicherlich darauf an, um was es konkret geht? Auf das Mittagessen zu warten, obwohl man kaum Hunger hat, oder etwas vorgesetzt zu bekommen, was man nicht so mag, ist sicherlich kein Grund zur Freude. Ebenso auf eine Zensur zu warten für eine Arbeit, für die man nicht gelernt hat - definitiv keine Freude. Aber es gibt eben auch Dinge, die haben wir nicht in der Hand. Dinge, die viel größer und entscheidender sind für unser Leben. Und wenn wir überlegen, gibt es da sehr vieles was wir nicht wirklich beeinflussen können. Da hat man eher eine vage Hoffnung, daß dies oder das schon irgendwie funktioniert und weiter geht. Oder man verlässt sich auf andere oder auf seine echte oder eingebildete Autorität. Als Christen stehen wir in einem Kampf - nicht gegen Fleisch und Blut sondern gegen dämonische Herrscher und Gewalten (Epheser 6,12). Der Teufel wartet auch - darauf daß er uns zu Fall bringt und seine Attacken und Anfechtungen zum Ziel führen und uns schaden. Hoffen und Erwarten wir daß Gott uns hilft? Tun wir das wirklich?
Den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen bedeutet im geistlichen Sinne, nicht gegen den Teufel und die Zufälle des Lebens zu kämpfen, sondern darauf zu vertrauen, und darum im Gebet und im Glauben zu ringen, daß Gott wirkt und hilft und bewahrt. Und dies niemals zu unserem Nachteil - im Gegenteil (Verheißung in Römer 8,28). Darauf sollen wir warten und unser Vertrauen nicht wegwerfen, wie wir in Hebräer 10, 35-38 lesen: ''Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Habakuk 2,3-4)''. Dieses Warten hat also viel mit meinem täglichen Leben in der Nachfolge zu tun, als auch damit, daß Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit wiederkommt. Und zwar zu denen, die auf IHN warten! Dieses Leben fordert uns täglich heraus. Wer wüsste das nicht? Mitunter ärgert, verunsichert, provoziert und entmutigt es uns auch. Dann gilt umso mehr, daß wir Geduld investieren, im Gebet Ausdauer zeigen und Warten können. Gottes Hilfen und Wegweisungen kommen niemals zu spät - auch wenn wir das manchmal so empfinden. Unsere Gefühle sind trügerisch, weil wir damit zu kämpfen haben geduldig zu werden - wir haben es nötig uns darin zu üben. Gott rechnet oft anders - und wir als Kinder Gottes leben nicht in der Logik und Anschauung dieser Welt. Das Wesen dieser Welt wird vergehen (1. Korinther 7,31). Was wirklich zählt ist Gottes ewiger Wille - auch für dein und mein Leben! Etwas Besseres kann uns nicht geschehen. Amen.