Wer von uns ist nicht schon einmal kritisiert worden für das, was er gemacht oder gesagt hat? Meist sind es schlechte Erfahrungen in unserem Leben, die wir gerne schnell wieder vergessen möchten. Mal fühlen wir uns im Recht, manchmal sehen wir aber auch ein, dass wir auf unserem Weg falsch lagen.
Oft kommt Kritik von oben, wie ein Rohrstock, der uns schlagen und zurechtweisen will. Nicht immer ist sie konstruktiv, sondern viel häufiger ist sie destruktiv, zerstörerisch, indem sie das herunter macht, was wir gesagt oder getan haben.
Unser deutsches Wort ''Kritik'' kommt von dem griechischen Wort ''krino'', was soviel, wie ''scheiden'', ''unterscheiden'' oder ''auswählen'' bedeutet. Kritik ist insofern nicht per se etwas Schlechtes. Kritik kann beides bedeuten, es gibt negative und positive Kritik, wobei uns die zweitere seltener auffällt.
Aber auch die negative Kritik muss nicht mit der Holzhammer-Methode erfolgen. Luther übersetzt hier: ''ermahne mit aller Geduld''. Wenn wir auch hier wieder einmal in den Urtext schauen, steht hier das Wort ''parakaleo''. Wir kennen es vielleicht von dem Fremdwort Paraklet, den Heiligen Geist, den Jesus uns geschickt hat. Er ist nicht nur ein Ermahner, sondern auch ein Tröster und Helfer.
So sollte auch negative Kritik aufbauen und trösten statt den anderen einfach nieder zu machen. Letztens lasen wir hier noch, was für eine Macht unsere kleine Zunge hat. Sie ist wie ein Schwert, das zerstören kann. Doch kann sie auch dem anderen helfen und ihn zurecht rücken.
Wenn du also etwas zu kritisieren hast, achte auf deine Zunge, was für Worte sie für den anderen hat. Sei ein Tröster und ein Aufbauer in dem, was du sagst.
Ich wünsche dir in diesem Sinne einen gesegneten Tag