In einer Bäckerei standen viele Kunden vor der Theke und wollten Gebäck und Brot kaufen. Unter ihnen war auch ein Kind im Alter von etwa sieben oder acht Jahren. Es wurde nach rechts geschoben, es wurde nach links geschoben, es wurde nach hinten gedrängt und auf die Frage: Wer ist der nächste? kam nie das Kind an die Reihe. Ich sorgte dafür, dass das Kind auch an die Reihe kam.
Kinder werden ganz oft übersehen, beiseite geschoben, verdrängt. Wir Erwachsenen erwarten, dass sie sich nach uns richten, sich uns anpassen. Jesus stellt dieses Denken auf den Kopf. Er sagt: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Matth.18,3) So öffnet er uns die Augen dafür, dass wir durch die Kinder und mit ihnen unser Leben neu entdecken und unseren Glauben an Gott wieder neu lernen können.
Die Geborgenheit, die Kinder aufblühen lässt und ihnen wohltut, erinnert mich daran, dass auch ich gehalten und getragen bin von Gott. Ich lebe von einem Vorschuss an Zuwendung und Freundschaft. Ihre Lebendigkeit und Beweglichkeit zeigen mir, dass mir selbst Leben, Gesundheit, Freude geschenkt sind. Mein Leben steckt voller Grund zur Dankbarkeit. Ihre Empfindsamkeit für Ungerechtigkeit und Leiden anderer Menschen bringt mich immer wieder in Bewegung, Schritte in Richtung auf eine gute, heilvolle Zukunft zu versuchen.
Ich las mal folgenden Spruch: Jedes Kind, das geboren wird, bringt von Gott die Botschaft mit, dass er noch nicht an der Menschheit verzweifelt.
Unser Leben wird lebendiger, dankbarer und hoffnungsvoller, wenn wir diese Botschaft, die Gott uns mit den Kindern schickt, immer neu entdecken.