In der Elberfelder-Übersetzung lautet der Eingangsvers so: ''Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht''. Luther übersetzt das mit einer festen Zuversicht und einem Nichtzweifeln, was man nicht sieht. Glaube wird landläufig mit einem ''Nichtwissen'' gleichgesetzt. Besonders die Nichtgläubigen legen wert darauf, daß Glaube eine rein subjektive Sache ist, die nicht auf Fakten beruht, und daher die Wirklichkeit gänzlich ausschließt und nur auf eingebildeten Wunschträumen basiert. Aber man ist aus christlicher Sicht nicht ungläubig weil man nicht glaubt, sondern weil man zweifelt. Denn der Glaube ist ja real und Gott keine Einbildung. Von daher zweifelt man daran, daß Gott existiert, die Bibel Gottes Wort ist und die Christen etwas wissen und haben, was einem selbst fehlen könnte. Der Zugang zu Gott erfolgt aber ausschließlich aus einem Nichtzweifeln, also aus Glauben heraus. Entsprechend steht in Hebräer 11,6: ''Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt''. Ein Zweifler sucht nicht. Nun ist es so, daß auch ein Gläubiger durchaus aus Frust und Müdigkeit heraus anfangen kann zu zweifeln. Nicht so, daß er ein Nichtgläubiger und Gottesleugner wird, aber doch in der Weise, daß sein Leben der Nachfolge durch Anfechtungen, Nöte, Ängste, Sorgen und Oberflächlichkeiten ihn zu einem leichten Opfer des Teufels werden lassen könnten. Wenn uns Paulus in Epheser 6,16 mitteilt, daß wir den ''Schild des Glaubens'' dazu verwenden sollen, die ''feurigen Pfeile des Bösen'' abzuwehren, so sind damit die Pfeile des Zweifels gemeint. Daß Gott uns nämlich möglicherweise doch nicht liebt, uns zu kurz kommen lässt, oder vergessen hat, und die Bibel ja vielleicht doch Widersprüche enthält?
Besonders wenn wir krank, angefochten, bedrängt, in schwierigen Situationen stecken, oder sich keine gewünschten Veränderungen in unserem Leben ergeben, dann fangen wir an zu zweifeln. Dann haben wir den Schild des Glaubens in der Ecke stehen lassen. Der Teufel, ist nicht blöd. Ein Sprichwort sagt: ''Steter Tropfen höhlt den Stein'' und nebenbei bemerkt, ein Mensch ist nicht so hart und gleichgültig wie ein Stein. In Jakobus 1, 5-8 lesen wir: ''Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen''. Halten wir an folgendem fest: Gott ist treu, auch wenn wir es nicht immer sind (Römer 3,3). Das heißt Gott steht zu uns, komme was wolle. Es ist eine einseitige Treuebekundung. Gott kennt uns, will uns, liebt uns und bringt uns ins Ziel. Unser Heil ist sicher (1. Johannes 3,1) weil wir gerecht gesprochen worden sind durch den Glauben (2. Korinther 5,21). Es spricht wirklich und wahrhaftig gar nichts dagegen Gott weiterhin im Hier und Jetzt ganz zu vertrauen - alles wird gut! Wir sind Gläubige, versiegelt und gesegnet und geliebt - Halleluja! In Judas 22, 20-22 steht: ''Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Und erbarmt euch derer, die zweifeln...''.