Der Kreuzweg im deutschen Sprachraum mit sieben Stationen entwickelte sich aus der Verknüpfung der sieben Tagzeiten des Stundengebets in der Kirche und den sieben römischen Stationskirchen. Die ältesten Kreuzwege in Deutschland finden sich in Lübeck, in Görlitz, sowie in Nürnberg und in der Kirche St. Marien zu Homberg Der Bamberger Kreuzweg von 1504 umfasst neun Stationen.
Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit 14 bebilderten Stationen errichtet. Sie zeigten den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Als 15. Station diente die jeweilige Kirche als Abbild der Grabeskirche von Jerusalem. An vielen Franziskanerklöstern entstanden Kreuzwege.
Als Bestandteil der Ausstattung von Kirchenräumen entstand der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus gegen Ende des 17. Jahrhunderts. An den Wänden wurden 14 Stationen mit Holzkreuzen markiert, unter denen sich meist eine bildliche oder plastische Darstellung der jeweiligen Kreuzwegstation befand. Besonders im 19. Jahrhundert war der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus innerhalb von Kirchenräumen sehr verbreitet. Diese Tradition der Kreuzwege in Kirchenräumen setzte sich im 20. Jahrhundert fort, wobei außer unauffälligen Wanddekorationen auch bedeutende Kunstwerke entstanden. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts findet sich mitunter auch eine Darstellung der Auferstehung Jesu Christi (das leere Grab oder der auferstandene Christus) als 15. Station.
4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter Station wird in der Bibel nicht erwähnt. Lk 2,34-35,51
Es ist schlimm: Maria, die Mutter Jesu, muss mit ansehen, was ihr Sohn durchmacht. Doch sie ist bei ihm, Maria verlässt Jesus nicht und ihre Nähe gibt Jesus Kraft, das schwere Kreuz weiter zu tragen. Auch auf dem Kreuzweg steht sie zu ihm. Sie kann ihm kaum ansehen, ihr Kind, den Mann der Schmerzen. Maria ist die Mutter der Schmerzen. Jesus schaut seine Mutter an. Er möchte ihr Trost schenken. Er hält sein Kreuz fest und lädt Maria zur Nachfolge ein. Sie ist die Erste, die den Kreuzweg Jesu nachfolgt. Sie leidet zusammen mit Jesus für das Heil der Welt, damit alle Menschen gerettet werden.
5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen Mt 27,32:
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; Simon ist zum Paschafest nach Jerusalem gekommen. Er ist sehr stark.
Als die Soldaten Simon sehen, befiehlt deren Hauptmann: „Los! Trag das Kreuz für den Gefangenen. Sonst kommen wir nie nach Golgatha!“ Ihr müsst wissen: Golgatha ist die Anhöhe, auf der Jesus gekreuzigt wurde. Sie wurde damals auch Schädelhöhe genannt. Simon hilft Jesus und lädt sich das Kreuz auf die Schulter. Gemeinsam geht er mit Jesus die letzte Strecke bis zur Hinrichtungsstätte.
Auch wir drücken uns vor dem, was uns schwer fällt. Doch sollten wir zu denen gehören, die mit Jesus zusammen den Weg gehen! ( Mk 15,21; Lk 23,26.Mt 16,24; Mt 5,41)