Worte, die nur Worte bleiben, können manchmal genau zum Gegenteil dessen führen, was man damit eigentlich beabsichtigt hatte. Das wird besonders beim Umgang der Christen untereinander deutlich. Manches Wort (selbst wenn es gut gemeint ist) kann einen in Traurigkeit, Wut oder Frustration führen, wenn man sonst nichts von der Person zu erwarten hat. Paulus hat die Erfahrung gemacht, daß er über die Worte des Evangeliums hinaus, es als Gewinn und Freude empfand, wenn andere Christen auch an seinem persönlichen Leben teilhaben wollten und umgekehrt. Jemandem nach seinem Befinden zu fragen (und es wirklich so zu meinen, sowie mit einer offenen Antwort zu rechnen) ist etwas Ermutigendes und überaus Fruchtbares. Einander zu fragen ob man irgendwie helfen (auch beten) kann, öffnet Türen des Herzens, der Freundschaft und der sorgenden Liebe. In einem kleinen Büchlein las ich den Vers: ''Ob wir Christus ähnlich sind, erkennt man daran, wie offen wir für die Nöte der anderen sind!'' Sind wir nur fromm und christlich, solange wir nicht mit den Sorgen und Problemen der anderen konfrontiert werden? Zur Zeit der Apostel haben Zeichen und Wunder die Botschaft des Evangeliums untermauert und bestätigt (Markus 16,20). Für suchende, verletzte, einsame und hilfsbedürftige Menschen sind Taten der Liebe und des Mitgefühls die heutigen Zeichen und Wunder. Jakobus, der Halbbruder Jesu mütterlicherseits bringt es auf den Punkt wenn er schreibt: ''Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat - was könnte ihnen das helfen'' (Jakobus 2, 15-16)?
Wenn man andere an seinem privaten Leben teilhaben lässt (weil man sich dazu ermutigt fühlt) dann beinhaltet dies sicherlich auch, daß man bei sich selbst Einblicke gewährt über eigene Nöte, Sorgen und Probleme. Das schreckt manche wohl ab, weil man doch lieber bewusst oder unbewusst einen gewissen Schein aufrechterhalten will. Paulus hatte da keine Berührungsängste und spielte keinem etwas vor. Er schrieb, daß er eine Herzenslust daran hatte, etwas von seinem Leben offenzulegen, weil er Liebe empfand für seine Glaubensgeschwister. Das Eine bedingt das Andere. Auch Gott gibt sich nicht damit zufrieden uns nur Worte und Gesetze zu geben - Gott kam zu uns, zu dir (Johannes 1,14: ''Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit'') - mehr Praxis geht nicht! Und Gott hilft uns auch heute ganz praktisch in unserem Leben und Alltag. In Psalm 13,6 lesen wir: ''Ich aber traue darauf, dass du so gnädig bist; mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. Ich will dem HERRN singen, dass er so wohl an mir tut''. Gott hilft gerne, es ist ihm keine lästige Pflicht, weil er eben der ''liebe Gott'' ist und alles kann! Gott benutzt gerne andere Christen dazu sich einander zu helfen - was kannst du heute Gutes tun?