Die Bibelstelle oben gibt mir wirklich zu denken. Rettet Gott wirklich die Armen aus den Händen der Boshaften? Was ist mit den armen Menschen in Thailand und Umgebung? Hat er sie gerettet? Sterben nicht täglich viele Menschen in Kriegen oder durch andere Verbrechen? Wo ist da Gott? Wo hilft er?
Ich denke, eine eindeutige Antwort wird es auf diese Fragen nicht geben. Aber vielleicht helfen ein paar Gedankenansätze weiter.
Zum einen muß man natürlich erkennen, daß dieser Satz schon ein paar Jahrtausende alt ist. Damals war noch einiges anders und Gott griff persönlich noch viel mehr in das Leben der einzelnen ein. Heute jedoch leben wir in Gottes Endzeit, für die er schreckliche Katastrophen und Kriege vorausgesagt hat, die er auch nicht verhindern wird. Zugegeben, das hilft mir heute nicht viel weiter, wenn ich danach frage, wo Gott heute ist.
Und doch greift Gott auch noch häufig genug in mein Leben ein. Es ist meist nicht so spektakulär, wie damals, sondern er ändert mehr an meinem Inneren, an meiner Haltung und meinen Einstellungen. Er hat uns seinen Heiligen Geist geschickt, unseren Tröster. Bei vielem, was mir geschieht, hilft er mir weiter. Nichts ist so schlimm, mit ihm an meiner Seite.
Er läßt mich Dinge ertragen, bei denen ich ohne ihn verzweifeln würde. Er schenkt mir Trost und neue Kraft, weiterzumachen. Er schenkt uns Menschen, die uns weiterhelfen - und er verschenkt uns, damit wir anderen helfen. Wenn ich mir anschaue, wieviel Spenden in die Regionen des Tsunami geflossen sind, kann man sich nur wundern, wo sich sonst alle beschweren, daß sie nicht genug hätten. Gerade aus den christlichen Ländern kommen so viele Spenden in die hauptsächlich moslemischen Gebiete.
Ja, dort kommen die ersten Fragen auf, wieso gerade Christen und nicht Moslems ihnen helfen. Durch unsere Hilfe säht Gott seinen Samen in die Herzen der Betroffenen. Wir sind es, die mit seiner Hilfe den Armen helfen können.
Mir fällt wieder der Satz ein, der hier in letzter Zeit schon mehrfach stand: Christus hat keine Hände, nur unsere Hände. Zwar können wir noch keine Erdbeben verhindern, doch können wir einiges tun, um die Not zu lindern.
Ich wünsche euch noch einen gesegneten Tag.